Häh?

Wie heißt die eigene Firma?

Oder: Ein Redakteur hat's auch nicht leicht!
Von Steffen Pospischil

Meistens fangen Pressemitteilungen der Telekommunikationsunternehmen mit dem Firmennamen an. Dann kommt oft der Ort mit dem Firmensitz. Beispiel: "MobilCom, Büdesldorf - bla,bla..." Büdesldorf? Wo ist das denn? Na, wir vermuten mal, dass es die Norddeutschen an den Rhein zieht. Und zwar nach Düsseldorf, weil das ist doch phonetisch nah an Büdesldorf, oder? Oder wollen die einfach schneller sein per BüDSLdorf?

Schlimm sind solche Buchstabendreher nicht. Ärgerlicher war vor einiger Zeit ein Zahlendreher eines ebenfalls norddeutschen Unternehmens. Als die Internetpreise pro Minute die 5 Pfennig unterschritten, wurde als Tarifsensation gemeldet: 8,4 Pfennig pro Minute im supergünstigen Minutentakt. Toll!

Recht ratlos waren wir, als wir neulich folgenden Text unter einer Pressemitteilung lasen: "Diese Pressemitteilung sowie die darin enthaltenen Informationen dürfen nicht in die Vereinigten Staaten von Amerika, UK, Japan oder Kanada gebracht oder übertragen werden oder an US-amerikanische Personen (einschließlich juristischer Personen) oder an Personen, die sich in einem der oben erwähnten Länder dauerhaft aufhalten, sowie an Publikationen mit einer allgemeinen Verbreitung in den USA, UK, Japan oder Kanada verteilt oder übertragen werden. Jede Verletzung dieser Beschränkung kann u. a. einen Verstoß gegen US-amerikanische wertpapierrechtliche Vorschriften begründen."

Und wie bitte sollen wir im Internet verhindern, dass unsere Ticker-Meldung über diese Firma auch in den USA gelesen wird?

Richtig sympatisch hingegen folgende E-Mail, diesmal aus Frankfurt: "Wir sind auf die Tücken von Word reingefallen und haben Ihnen ein fürchterlich zerstückeltes Dokument geliefert. Daher anbei noch einmal die Pressemitteilung zur Preissenkung in der zweiten, hoffentlich lesbaren Version. Bitte verwenden Sie nur diese, das vermeidet Unklarheiten." Genau. Klasse ist es, wenn man in Word die Version des Textes mit allen Korrekturen angezeigt bekommt. Manchmal kann man da die gesamte Tarifdiskussion in der Firma verfolgen, inklusive Anmerkungen aus der Geschäftsführung, dem Marketing und der Pressestelle.

Wie finden Sie eigentlich die Aussage: "Für Strom aus der Steckdose besteht kein Massenmarkt". Gemeint war wohl ein Breitband-Zugang zum Internet per Stromkabel, aber egal.

Natürlich wollen wir nicht mit Steinen werfen, da wir ja selbst im Glashaus sitzen, und jeder auf dieser Internet-Welt kann seine eigene Sammlung unter dem Motto anlegen: "Die schönsten Fehler bei teltarif." Gerne auch die des untenstehenden Redaktörs.