totes Gleis

Mannesmann Arcor verschiebt Börsengang

Minderheitseigentümer Deutsche Bahn AG stellte sich quer
Von Matthias Maetsch

Deutschlands zweitgrößter Telekommunikations-Konzern Mannesmann Arcor gab heute bekannt, dass der für März 2001 geplante Börsengang auf unbestimmte Zeit verschoben wird. Die Deutsche Bahn AG, mit 18% an Arcor beteiligt, legte ein Veto ein, da man einen Kontroll-Verlust über die Kommunikations-Technologie der Bahn befürchtet.

1997 wurde das veraltete Telekommunikations-Netz der Bahn (ehem. BaSA) im Zuge der damaligen Bahnreform von Arcor übernommen und modernisiert. Im Gegenzug verpflichtete sich die Bahn, Übertragungsleistungen im Wert von jährlich 1 Mrd. Mark über 10 Jahre abzunehmen. Arcor wurden Wegerechte entlang der Bahntrassen zur Verlegung von Leitungen eingeräumt und die Bahn wurde 18%iger Miteigentümer an Arcor, um weiterhin Kontrolle über die "eigene" Telekommunikations-Technik zu behalten.

Die Übernahme von Mannesmann durch den britischen Telekommunikations-Konzern Vodafone sowie das Festhalten Arcors an den vereinbarten Mindestabnahme-Mengen, obwohl sich die Marktsituations seit 1997 dramatisch verändert hat, belasten das Verhältnis beider Firmen sein einiger Zeit.