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Telekom verkauft Großteil des Kabelnetzes an Liberty Media

Aktienkurs von Ex-Monopolisten legt zu
Von AFP / Marie-Anne Winter

Nach langen Verhandlungen verkauft die Deutsche Telekom nun doch den Großteil ihres Fernseh-Kabelnetzes an die US-Gruppe Liberty Media. Dies gab der ehemalige Staatsmonopolist heute in Bonn bekannt. Liberty Media werde sechs von neun Regionalnetzen kaufen. Betroffen seien die Regionen Berlin/Brandenburg, Bayern, Hamburg/Schleswig-Holstein/Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachen/Bremen, Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen und Rheinland-Pfalz/Saarland. An das Fernseh-Kabelnetz der Deutschen Telekom sind in diesen Regionen mehr als zehn Millionen Menschen angeschlossen. Wegen der Verkaufsnachricht legte der Kurs der Telekom-Aktie an der Börse in Frankfurt am Main zu Handelsbeginn um fast drei Prozent zu und lag bei knapp 25 Euro.

Über den Kaufpreis wurden zunächst keine Angaben gemacht. In der Presse war zuletzt von rund 5,3 Milliarden Mark (2,7 Milliarden Euro) gesprochen worden. Allerdings bezog sich diese Zahl auf die ursprünglichen Pläne der Telekom, nur 55 Prozent an den Kabelgesellschaften abzugeben. Nun aber gehen die Netze in den betroffenen Regionen den Angaben zufolge "voll" in den Besitz von Liberty Media. Die Telekom kann die Einnahmen gut gebrauchen, weil sie unter anderem wegen des Erwerbs der teuren UMTS-Lizenz auf einem riesigen Schuldenberg sitzt. Dem Deal müssen noch die Kartellbehörden zustimmen.