Abmahnung

Libertys Kabelnetz-Kauf: Kartellamt stellt sich quer (aktualisiert)

Rückschlag für die Telekom beim Abbau des Schuldenberges
Von dpa /

Das Bundeskartellamt hat sich dem geplanten Einstieg des US-Medienkonzerns Liberty Media ins deutsche TV-Kabelnetz in den Weg gestellt. In einer Abmahnung sei Liberty mitgeteilt worden, dass der Kauf eines Großteils des Netzes der Deutschen Telekom nach dem jetzigen Stand der Bewertung untersagt werde, teilte Kartellamtspräsident Ulf Böge am Donnerstag in Bonn mit.

Liberty habe Wettbewerbsbedenken bisher nicht ausräumen können, erläuterte Böge. Das Unternehmen habe auch nicht nachweisen können, dass Verbesserungen der Wettbewerbsbedingungen in anderen Bereichen - beim Internetzugang und Telefondienst - die negativen Auswirkungen auf den Kabelmärkten überwiegen würden.

Zu der Vorentscheidung kann jetzt Liberty noch bis 15. Februar Stellung nehmen. Das Unternehmen kündigte an, die Feststellungen und Argumente des Kartellamts zu prüfen.

Liberty will rund 60 Prozent des Telekom-Kabelnetzes kaufen. Die Telekom müsste sich bei einem Verbot des Geschäfts in Höhe von rund 5,5 Milliarden Euro neue Käufer für das Netz mit rund zehn Millionen Haushalten suchen. Damit könnte sich auch der Schuldenabbau der Telekom hinauszögern. Von den großen deutschen TV-Sendern wird der Griff Libertys auf den Kabelmarkt kritisch gesehen, weil sie eine Dominanz des Konzerns im Kabel-TV befürchten.