Mobiles Internet

LTE in der Berliner U-Bahn ausprobiert: Endlich Breitband

Endlich ist LTE für alle Mobil­funk­kunden in der Berliner U-Bahn verfügbar. Wir haben auspro­biert, wie das in der Praxis klappt.
Aus dem Berliner Untergrund berichtet

Wie berichtet konnte der LTE-Ausbau in der Berliner U-Bahn erfolg­reich abge­schlossen werden. Als erster Mobil­funk-Netz­betreiber hatte E-Plus schon vor vielen Jahren UMTS-Versor­gung auf den U-Bahn-Linien der Bundes­haupt­stadt reali­siert. Darauf aufbauend war Telefónica auch der erste Betreiber, der den Berliner Unter­grund mit LTE versorgte. Mobil­funk­kunden in den Netzen der Deut­schen Telekom und von Voda­fone mussten sich über viele Jahre mit GSM-Empfang und sehr lang­samen EDGE-Inter­net­ver­bin­dungen begnügen.

Datenblätter

Doch auch für Kunden im o2-Netz war die Versor­gung nicht perfekt. Das Netz wurde - vor allem in Stoß­zeiten morgens und nach­mit­tags - so intensiv genutzt, dass der Internet-Zugang manchmal noch lang­samer als für Telekom- und Voda­fone-Kunden war - trotz 4G- statt 2G-Versor­gung. Mittags oder am späten Abend stand aber weiterhin ein schneller Internet-Zugang zur Verfü­gung. LTE gibt es jetzt auch in allen Berliner U-Bahn-Linien LTE gibt es jetzt auch in allen Berliner U-Bahn-Linien
Foto: teltarif.de

Erste Stre­cken­abschnitte schon vor sechs­ein­halb Jahren versorgt

Trotz allem: Eigent­lich soll das Netz ja dann funk­tio­nieren, wenn die Kunden darauf zugreifen möchten - also auch zu Berufs­ver­kehrs-Zeiten. Also musste ausge­baut werden, sodass Telefónica-Kunden - aber eben auch Nutzer in den anderen Mobil­funk­netzen eine zeit­gemäße Versor­gung zur Verfü­gung haben. Erste Stre­cken­abschnitte wurden schon 2017 aufge­rüstet. Wer darauf gehofft hatte, dass das gesamte U-Bahn-Netz schnell versorgt wird, wurde enttäuscht. Erst jetzt, sechs­ein­halb Jahre später, ist der Ausbau abge­schlossen.

Wir waren in den vergan­genen Tagen in verschie­denen Berliner U-Bahn-Linien - etwa U2, U3, U5 und U9 - unter­wegs. In einem Apple iPhone 15 Plus Max und einem Samsung Galaxy S23 Ultra hatten wir SIM-Karten bzw. eSIM-Profile aus allen deut­schen Netzen zur Verfü­gung. So konnten wir Speed­tests durch­führen, aber auch Radio- und TV-Strea­ming im Unter­grund testen. Typischer Downstream-Wert während einer U-Bahn-Fahrt in Berlin Typischer Downstream-Wert während einer U-Bahn-Fahrt in Berlin
Screenshot: teltarif.de

LTE auf allen getes­teten Linien vorhanden

Die erste Erkenntnis war: Das LTE-Netz war auf allen Linien und in allen drei Netzen verfügbar. 1&1 war am Ausbau­pro­jekt nicht betei­ligt. Als die ersten Planungen begannen, gab es das Unter­nehmen als Netz­betreiber noch gar nicht. Die Kunden können dennoch mit 4G-Geschwin­dig­keit surfen und streamen. Das National Roaming im Telefónica-Netz - später im Voda­fone-Netz machts möglich.

Anders als früher im Telefónica-Netz waren die Band­breiten auch zu Zeiten, in denen der öffent­liche Personen-Nahver­kehr stark frequen­tiert wurde, stabil, Selten sank die Down­stream-Band­breite unter die Marke von 100 MBit/s. Oft haben wir zwischen 100 und 130 MBit/s gemessen, in einigen Fällen waren es auch 150 bis 160 MBit/s. Im Down­stream lagen die Geschwin­dig­keiten im Telekom-Netz zwischen 40 und 70 MBit/s, im o2-Netz knapp über 10 MBit/s. Bei Voda­fone waren es teil­weise nur zwischen 5 und 10 MBit/s.

Auf Seite 2 lesen Sie unter anderem, warum der Internet-Zugang mit o2 speziell direkt nach dem Einbu­chen ins Netz sehr langsam war.

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