Erfahrungsbericht: 5G und LTE im Netz von Telefónica
Im Frühjahr und Frühsommer waren wir auch in diesem Jahr wieder unterwegs, um den mobilen Internet-Zugang in den deutschen Mobilfunknetzen zu testen. Wir haben private und geschäftliche Reisen genutzt, die uns von der Insel Rügen in Mecklenburg-Vorpommern über den Harz in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen bis in den Schwarzwald in Baden-Württemberg geführt haben.
Unsere Tests haben wir dieses Mal im Zeitraum von Ende April bis Ende Juni durchgeführt. Dazu hatten wir während des gesamten Testzeitraums ein Apple iPhone 14 Pro Max zur Verfügung. An einigen Teststandorten hatten wir zusätzlich die Möglichkeit, ein Samsung Galaxy S23 Ultra zu verwenden. Für die Messungen hatten wir Vertrags-SIM-Karten bzw. eSIM-Profile von der Deutschen Telekom, von Vodafone und o2 verwendet, die für "LTE/5G max" freigeschaltet waren.
Mobiles Internet im o2-Netz ausprobiert
Montage: teltarif.de
Wir haben an Orten, wo wir ohnehin den mobilen Internet-Zugang nutzen wollten, Speedtests mit der Ookla-App durchgeführt. Darüber hinaus haben wir im Internet gesurft, Audio- und Video-Streaming sowie soziale Netzwerke genutzt. Webradio haben wir auch unterwegs im Autoradio (über Apple CarPlay bzw. Android Auto) gehört. Wie immer sei der Hinweis gestattet, dass es sich in unserem Fall nicht um einen klassischen Netztest, sondern um Erfahrungswerte aus Nutzersicht handelt.
o2: 5G-Verfügbarkeit schlechter als bei der Konkurrenz
Nach den Tests in den Netzen von Telekom und Vodafone ist heute das Telefónica-Netz an der Reihe. Um möglichst vergleichbare Werte zu haben, führten wir die Tests in allen drei Netzen an den gleichen Standorten durch. Dabei ist aufgefallen, dass o2 beim 5G-Ausbau schlechter dasteht als die beiden anderen deutschen Mobilfunknetze. Nur an sieben von zwölf Messpunkten zeigte das Smartphone die Verfügbarkeit des neuesten Netzstandards an.
Im Telekom-Netz mussten wir nur an einem Standort auf die 5G-Anzeige verzichten, im Vodafone-Netz an zwei Standorten. Zu berücksichtigen ist in allen Netzen, dass Smartphones teilweise auch dann die 5G-Verfügbarkeit signalisieren, wenn tatsächlich "nur" eine LTE-Funkzelle genutzt wird, die auch als Ankerzelle für 5G dienen kann. Über die tatsächliche 5G-Verfügbarkeit sagt die Anzeige demnach nichts aus.
Auffällig war im Test, dass o2 an Orten mit 5G-Anzeige fast immer einen Internet-Zugang mit dreistelligen MBit/s-Downstream-Werten anbieten konnte. Ausnahmen waren der Bahnhof Südkreuz in Berlin (18,9 bis 36,8 MBit/s) und Oberhof im Thüringer Wald (40,8 bis 53,8 MBit/s). In Oberhof waren auch die Pingzeiten mit 79 bis 116 Millisekunden alles andere als überzeugend. An keinem anderen Standort haben wir schlechtere Ansprechzeiten gemessen.
Auf Seite 2 lesen Sie unter anderem, an welchem Standort der Internet-Zugang mit o2 sogar schneller als "versprochen" war.