ärgerliches Versehen

Stellungnahme von Talkline zu Vorwürfen von eXpressNet und T-Link

Einwahlnummern wurden aufgrund technischer Routinen unbeabsichtigt unbeabsichtigt aktiv geschaltet
Von Marie-Anne Winter

Von den Providern eXpressNet und T-Link wurde in den letzten Tagen Vorwürfe erhoben, Talkline habe widerrechtlich die ehemaligen Internet-Einwahlnummern dieser Provider für die Einwahl in das eigene Netz verwendet. Dabei seien die Nutzer durch hohe Gebühren abgezockt worden und den Providern Schäden in Millionenhöhe entstanden. Zu diesem Vorwürfen nimmt Talkline nun Stellung:

Zu den Fakten:
  • Die Einwahlnummer 01925-6310 ist eine Talkline-Einwahlnummer
  • diese und weitere Nummern wurden am 19.04.2001 iPrimus für eine vertraglich vereinbarte Dauer bis zum 30. November überlassen, technisch erfolgte eine Voice-Zuführung zur Plattform von iPrimus
  • zwischen iPrimus und Talkline war vertraglich geregelt, dass nach Beendigung des Vertrages die Einwahlnummern wieder durch Talkline genutzt werden können
  • die Einwahlnummer 01925-6310 wurde von iPrimus wiederum an eXpressNet weitergegeben
  • zwischen Talkline und eXpressNet oder T-Link hat nie ein Vertrag bestanden
  • am 1. November 2001 wurde diese Nummer von iPrimus abgeschaltet und eXpressNet hat seinen Usern eine neue Einwahlnummer mitgeteilt
  • Talkline hat diese Nummer bis zum 19. Dezember ruhen lassen
  • der Rückbau der Einwahlnummer erfolgte am 19. Dezember auf die Talkline-Einwahlplattform, um sie anderen VISPs wieder zur Verfügung stellen zu können
  • durch die Rückführung auf die Einwahlplattform von Talkline wurde die Einwahlnummer unbeabsichtigt aktiv geschaltet und blieb bis zum 6. Februar aktiv. Nachdem wir darauf aufmerksam gemacht wurden, ist die Einwahl sofort unterbunden worden
Zu den Vorwürfen:
  • "Talkline habe widerrechtlich fremde Internet-Einwahlnummern für die Einwahl in das eigene Netz verwendet".
    Die Einwahlnummer 01925-6310 ist eine Talkline-Nummer und wurde vertraglich nur für eine begrenzte Zeit zur Nutzung überlassen. Diese Form der befristeten Nutzung einer Einwahlnummer ist absolut üblich und normale Praxis.
  • "Durch die Nutzung der Einwahlnummer seien die Nutzer durch hohe Gebühren abgezockt worden"
    Die Einwahlnummer wurde von Talkline nicht veröffentlicht oder gar beworben. Sie wurde lediglich für die neuerliche Nutzung auf die technische Plattform von Talkline geführt. Das zeigt auch die komplette Übernahme aller alten (nicht mehr zeitgemäßen Konditionen). Die Einwahlgebühren entsprachen exakt den alten Vertragskonditionen mit iPrimus: Montag bis Freitag 9 bis 18 Uhr 3,75 Pfennig (1,92 Cent) pro Minute, Montag bis Freitag 18 bis 9 Uhr 2,45 Pfennig (1,25 Cent) pro Minute, Samstag, Sonntag, Feiertag ebenfalls 2,45 Pfennig (1,25 Cent) pro Minute Bemerkenswert ist, dass eXpressNet trotz der ihnen "bereits vorliegenden Einzelgebührennachweise" behauptet, Talkline habe massive Preiserhöhungen vorgenommen.
  • "Den Providern seien Schäden in Höhe von "mehreren Millionen Mark" entstanden". Dieser Vorwurf ist am wenigsten nachvollziehbar. Die Einwahlnummer war über die Dauer von mehr als sechs Wochen nicht erreichbar. Die Nutzer mussten sich also für alternative Angebote entscheiden. Dies belegt auch die sehr geringe Nutzung ab dem 19. Dezember auf der betreffenden Einwahlnummer. Sie lag um etwa 90-95 Prozent unter den Werten vor dem 1. November 2001.
Talkine zieht folgendes Fazit:

Es hat keine widerrechtliche Aneignung einer Einwahlnummer durch Talkline gegeben. Durch die technisch bedingte Rückführung der Einwahlnummer auf die Einwahlplattform von Talkline wurde die Rufnummer unbeabsichtigt aktiv geschaltet. Das ist ärgerlich. Talkline hat aufgrund der alten Konditionen daraus keinen Nutzen gezogen. Weder bei den (wenigen) Nutzern, noch bei anderen Providern ist daraus ein Schaden entstanden.

Also alles nur ein ärgerliches Versehen - trotzdem kann man sich fragen, warum man bei Talkline unbeabsichtigt irgendwelche Nummern aktiv schaltet, wenn niemand einen Nutzen davon hat.