Neuer Anlauf

Philips bringt "Online-Radio" auf den Markt

Streamium MC-i 200 wird auf der CeBIT präsentiert
Von Volker Schäfer

Der Internetradio-Markt kommt nicht so richtig in die Gänge. Programmanbieter, die ihre Sendungen ausschließlich im World Wide Web verbreiten, sind von einer Kostendeckung - oder gar von Gewinn - meilenweit entfernt. Erste größere Radiostationen mussten ihre Sendungen bereits wieder einstellen.

Einer der Hauptkritikpunkte ist die Tatsachen, dass man beim Empfang von Internetradio weitgehend auf den PC angewiesen ist. Radio ist aber eher ein Medium, das man beispielsweise mit kleinen portablen Geräten in der Küche, im Schlafzimmer und vor allem im Auto nutzt. Hier sind die Sender aus dem Netz aber außen vor.

Abhilfe wollen verschiedene Firmen mit Radiogeräten schaffen, die wie normale Kofferradios aussehen, aber anstelle von - oder zusätzlich zu - UKW und Mittelwelle auch Programme aus dem Internet empfangen. Den Nachteil, dass diese Radios an die Telefondose oder den DSL-Zugang angeschlossen werden müssen, könnte man durch drahtlose DECT-Lösungen ausgleichen.

Unterwegs lässt sich Internetradio schon jetzt via Handy und Laptop hören, wenn man die neuen Datenübertragungsnormen GPRS oder HSCSD nutzt. Das ist zurzeit zwar noch ziemlich teuer, aber immerhin: Technisch funktioniert es schon.

Der niederländische Elektronikkonzern Philips stellte auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas im Januar ein neues Internetradio, das Streamium MC-i 200, vor, das allerdings für die stationäre Nutzung gedacht ist. Im Gegensatz zum Vorgängermodell FW-i 1000, das aufgrund technischer Probleme nie auf den europäischen Markt kam, ermöglicht der Empfänger aber keine freie Wahl der Programmanbieter.

Vielmehr arbeitet Philips mit MP3.com, AOLMusic, Andante, Musicmatch, Radio Free Virgin, IM Networks und Launch zusammen, die ihre Streaming-Angebote zur Verfügung stellen. Weitere Content Partner will Philips in Kürze vorstellen. Auf der CeBIT Mitte März wird das Streamium MC-i 200 erstmals in Europa präsentiert. In der zweiten Jahreshälfte soll das Gerät dann auf den Markt kommen. Zu den Preisen machte der Hersteller noch keine Angaben.