verwirrend

Verwirrspiel: 3,2 oder 2,1 Prozent?

Wie hoch ist die Preissenkung der Telekom bei den Ortsgesprächen wirklich?
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Zur Zeit findet man im Web widersprüchliche Zahlen zu der geringen Preissenkung für Ortsgespräche ab 1. Mai. Viele Medien und auch die Deutsche Telekom geben in einer Pressemitteilung an, man müsse 300 Einheiten im Ortsbereich vertelefonieren, um die Preiserhöhung beim Telefonanschluss auszugleichen. Wir haben hingegen 510 Einheiten ausgerechnet.

Schuld an dem Dilemma ist die Euro-Umstellung der Deutschen Telekom. Denn die Tarifeinheit kostete bis Ende 2001 nämlich 10,34 Pfennig (netto), was zusammen mit der Mehrwertsteuer die bekannten 12 Pfennig (brutto) ergibt. Bei der Euro-Umstellung wurden auf 1/100 Cent genau gerechnet, so dass die neuen Cent-Preise ebenfalls zwei Stellen nach dem Komma haben. Dabei wurde abgerundet. Das Ergebnis ist der neue Preis von 5,28 Cent pro Einheit.

Rechnet man zu diesem Preis wieder die Mehrwertsteuer von 16% hinzu, erhält man den aktuellen Bruttopreis von 6,1248 Cent pro Einheit. In den Preislisten für Endkunden rundet die Deutsche Telekom aber auf und schreibt 6,2 Cent. Abgerechnet werden aber real nur die angegebenen 6,1248 Cent.

Der Ortsgesprächspreis nach der Senkung beträgt 5,17 Cent (netto) bzw. 5,9972 Cent (brutto). Berechnet man nun die Preissenkung anhand der Preislisten-Preise (6,2 Cent vor und 6 Cent nachher), erhält man 3,2 Prozent Rabatt. Nimmt man die tatsächlichen Nettopreise (5,28 Cent vor und 5,17 Cent nach), sind es nur 2,1 Prozent Nachlass. Die Differenz zwischen beiden Zahlen ergibt sich aus der "virtuellen Euro-Preiserhöhung" von 12 Pfennig auf 6,2 Cent in den Preislisten. "Virtuell" ist diese Preiserhöhung, weil die real abgerechneten Entgelte zur Zeit 1,1 Prozent niedriger sind als in den Preislisten angegeben.