unbekannte Größen

CeBIT: Zum ersten Mal weniger Aussteller

Der unaufhaltsame Wachstumstrend ist auch bei der weltgrößten Computermesse gebrochen
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die weltgrößte Computermesse CeBIT in Hannover bekommt in diesem Jahr die Folgen der flauen Konjunktur zu spüren. Erstmals in der 16-jährigen Geschichte als selbstständige Messe werden mit 7962 Ausstellern rund 130 weniger als im Vorjahr zu der Veranstaltung vom 13. bis 20. März nach Hannover kommen, sagte das Vorstandsmitglied der Deutschen Messe AG, Ernst Raue, heute in Hannover. Zur Zahl der erwarteten Besucher sagte er: "Das ist in diesem Jahr eine unbekannte Größe." Die Messe stelle sich auf weniger als die rund 840 000 Besucher des vergangenen Jahres ein.

Trotz der Flaute konnte die Branche der Informations- und Telekommunikationstechnologie in Europa 2001 nach Angaben des Branchenverbandes BITKOM weiter zulegen. Der Umsatz wuchs um 5,1 Prozent auf 643 Milliarden Euro. Damit kletterte der Marktanteil Europas am Weltmarkt auf 29 Prozent. Für 2003 werde wieder ein knapp zweistelliger Zuwachs des Weltmarktes erwartet, sagte BITKOM-Vizepräsident Heinz Bäurer. Über die Entwicklung des Marktes in Deutschland will der Verband erst am Dienstag vor Beginn der Messe berichten.

Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) forderte die Industrie auf, preiswertere Laptops für den Einsatz in Schulen zu produzieren. Sie habe bei ihrer Reise in den USA in den Klassenräumen Geräte für rund 70 Dollar gesehen, die damit für jedes Kind erschwinglich seien. "Wir müssen so schnell wie möglich jede Schülerin und jeden Schüler mit einem eigenen Computer ausstatten", sagte sie.

Im Dezember habe die Messe AG noch rund 8100 Aussteller erwartet, sagte Raue. Seitdem habe es aber vor allem aus den USA Absagen gegeben. Es fehle aber - abgesehen vom Softwarehaus Seibel - kein wichtiger Marktteilnehmer.

Die größte Ausstellungsfläche nimmt in diesem Jahr die Telekommunikation vor Software und Informationstechnologie ein. Raue betonte, angesichts des fortschreitenden Zusammenwachsens der Technik gebe es keinen Grund, die CeBIT aufzusplitten. In diesem Jahr sei das Gelände komplett anders strukturiert. So hätten rund 90 Prozent der Aussteller umziehen müssen. Ziel sei es, den Besuchern eine bessere Struktur zu bieten.