Ausbau

Arcor wächst sich schlank

Hauptumsatz von 920 Millionen Euro mit Sprachservices
Von Marie-Anne Winter

Mit einem Umsatz von 1,63 Milliarden Euro hat Arcor im vergangenen Jahr seine Wettbewerbsposition erfolgreich ausgebaut. Bereinigt um Sondereffekte ist die Gesellschaft 2001 um knapp 10 Prozent gewachsen. Nach der Integration von o.tel.o, der Konzentration auf eine Marke und der Ausgliederung des Bahngeschäfts geht Arcor "als Unternehmen aus einem Guss und mit klarer Orientierung aufs Kerngeschäft gestärkt ins neue Geschäftsjahr". Das betonte Arcor-Chef Harald Stöber heute in Hannover auf einer Pressekonferenz im Vorfeld der CeBIT 2002.

Arcor präsentiere sich nach den eingeleiteten Restrukturierungen "schlanker, schneller, schlagkräftiger", sagte Stöber weiter: "Unsere Organisation wird effizienter, und davon profitieren unsere Kunden ganz direkt." Eine solide Finanzierungsbasis ermögliche weitere Investitionen in Wachstumsfelder.

Das gesamte Verkehrsvolumen stieg im vergangenen Jahr von 16 Milliarden Minuten in 2000 um 20 Prozent auf mehr als 20 Milliarden Minuten. Hauptumsatzträger waren mit rund 920 Millionen Euro die Sprachservices. Die Zahl der Vertragskunden, die über Arcor telefonieren, erhöhte sich 2001 um 300 000 auf knapp 2,5 Mio.

Kontinuierlich vorangetrieben hat Arcor auch den Ortsnetz-Ausbau. Mittlerweile bietet das Unternehmen seinen ISDN-Komplettanschluss in rund 140 Ortsnetzen an. Breitbandige DSL-Services, die bislang 17 000 Kunden nutzen, gibt es jetzt in mehr als 100 Städten.

Wie bereits in unserer Meldung von heute Vormittag berichtet, ist für den Sommer 2002 die Einführung eines analogen DSL-Angebotes geplant. Der Großteil der Kunden, die noch keinen ISDN-Anschluss besitzen, kann dann ebenfalls mit Hochgeschwindigkeit im Internet surfen. Gleichzeitig erweitert Arcor den Video-on-Demand-Service auf dem Online-Portal www.arcor.de um Topfilme des Senders Premiere. Mit Arcor-JuniorNet stellt das Unternehmen auf der CeBIT einen neuen Internet-Dienst speziell für Kinder vor, der einen sicheren Zugriff auf altersgerechte Inhalte bietet.

"Unser Kerngeschäft Festnetz und Internet hat auch weiterhin ein attraktives Marktpotential. Wir profitieren kräftig davon", erklärte Harald Stöber in Hannover. Dennoch benötige vitaler Wettbewerb "dringender denn je eine wirksame Regulierung". Von der Regulierungsbehörde, die Ende März neue Einmal-Entgelte für den Zugang zum Teilnehmeranschluss festlegen muss, forderte der Arcor-Chef deutliche Preisreduzierungen. Einmalige Gebühren müssten auf unter 25 Euro gesenkt und Kündigungsentgelte komplett gestrichen werden.