Ergebnislos

MobilCom-Aufsichtsrat noch ohne Ergebnisse

Gerüchteküche brodelt
Von dpa / Karin Müller

Die Sitzung des Aufsichtsrats der Telefongesellschaft MobilCom ist bis zum späten Mittwochnachmittag ohne Ergebnisse geblieben. Ein MobilCom-Sprecher erklärte in Büdelsdorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde), es sei nicht absehbar, ob im Laufe des Abends noch eine ad-hoc-Meldung oder eine sonstige Information veröffentlicht werde. Die mit Spannung erwartete Sitzung war von zahlreichen Gerüchten begleitet. An der Börse machte die Geschichte die Runde, MobilCom-Chef Gerhard Schmid werde seine 42 Prozent an dem Unternehmen an Banken verkaufen, die das Paket später an France Télécom weiterreichen würden.

Am Donnerstag halten sowohl MobilCom in Hamburg als auch France Télécom in Paris ihre Bilanz-Pressekonferenzen ab. Spätestens dann sind neue Einzelheiten über den laufenden Konflikt zwischen dem schleswig-holsteinischen Telefonunternehmen und seinem Großaktionär zu erwarten.

Die in Büdelsdorf ansässige MobilCom und France Télécom streiten seit Wochen öffentlich über die Finanzierung des neuen Handy-Netzes UMTS und die Auslegung ihrer Vereinbarungen. Zudem geht es um den Kauf von vier Millionen Aktien durch Sybille Schmid- Sindram, der Ehefrau des MobilCom-Vorstandsvorsitzenden Gerhard Schmid. Bei einer vorherigen Aufsichtsratssitzung hatten sich die Unternehmen darauf geeinigt, dass die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO ein Gutachten zu dem Aktienerwerb erarbeitet.

Bei dem letzten Treffen hatte sich die Situation zwischen MobilCom und France Télécom entspannt. Es waren einvernehmlich Lösungsvorschläge für strittige Fragen erarbeitet worden, ohne dass dazu Einzelheiten bekannt wurden. Die Franzosen wollen angesichts ihrer eigenen hohen Verschuldung das Engagement in Deutschland gern etwas abbremsen und die UMTS-Investitionen strecken. MobilCom-Chef Schmid beharrt auf vertragliche Verpflichtungen, auch wenn er nicht mehr unbedingt als erster UMTS in Deutschland anbieten will. Allerdings will er sich beim aktuellen Geschäftsplan nicht von den Franzosen hereinreden lassen, was aus seiner Sicht auch vertraglich nicht so vorgesehen ist.