Falsche Angaben bei Anbieter "prompt"

Die prompt GmbH & Co. KG senkt ab morgen bis einschließlich 31. Mai die Tarife für zwei Tarifbereiche. Für Länder des Bereiches "Top International" werden in diesem Zeitraum 12 anstatt 13,3 Cent pro Minute verlangt, der Bereich "International 4" wird dann mit 33,5 Cent anstatt 35,3 Cent pro Minute berechnet.

Die neuen Tarife wurden bereits in die Tarifliste auf der Homepage des Anbieters eingearbeitet, auch wenn man dabei offensichtlich vergessen hat, den Stand der Tabelle entsprechend zu verändern. Obwohl die Tarife erst ab morgen gelten sollen, behauptet die Tabelle, dass dies seit mindestens 23. Februar der Fall ist. Ferner spricht prompt in seiner Pressemitteilung davon, dass sie sich mit diesen Preissenkungen "mit an die Spitze der günstigsten Anbieter" setzen. Es stellt sich allerdings die Frage, wie prompt die Spitze definiert. Von insgesamt 16 Ländern, die günstiger werden, schaffen es gerade einmal vier Tarife unter die "Top 10" unserer Abfrage. Davon wird zweimal ein neunter Platz, einmal ein vierter Platz (Tschechische Republik) und einmal ein zweiter Platz (Marokko) erreicht. Die anderen Länder sind zum großen Teil nicht einmal unter den "Top 15" zu finden. Bei Irland landet prompt mit 12 Cent sogar unter die "Flopp 5", also die Liste der fünf teuersten Anbieter.

Noch ein kleines Detail geht in der Pressemitteilung fast völlig unter. In einem Nebensatz wird erwähnt, dass Tunesien aus dem Länderband "International 4" ins Länderband "International 5" fällt. Dass dies einer Tariferhöhung von 35,3 Cent pro Minute auf fast das Dreifache, nämlich auf 1,017 Euro pro Minute, entspricht, wird mit keinem Wort erwähnt.

Auch sonst fiel prompt in der letzten Zeit unglücklich auf. So bekamen Kunden, die offene Rechnungen in Höhe von wenigen Euro hatten, gleich die erste Mahnung von einem Rechtsanwalt (!), der seine Gebühren mit ca. 25 bis 30 Euro berechnet. Das ist zwar grundsätzlich legal - aber netter Kundenservice sieht anders aus.