Maßnahmen

Zahl rechtsextremer Internet-Seiten vervierfacht

Pornografische Angebote stagnieren dagegen
Von dpa / Marc Baumann

Die Zahl der unzulässigen Angebote im Internet ist nach Angaben des baden-württembergischen Sozialministeriums im vergangenen Jahr um mehr als 50 Prozent gestiegen. Vor allem die rechtsextremen Adressen hätten 2001 in Deutschland kräftig zugelegt. Zählten die Ermittler im Jahr 2000 noch 250 derartige Seiten, so waren es im vergangenen Jahr bereits 1 000.

Die Zahl der pornografischen Angebote stagniere dagegen, hieß es. Knapp 200 Webseiten wurden laut Ministerium an die zuständigen Aufsichtsbehörden abgegeben, damit dort ordnungs- oder strafrechtliche Maßnahmen eingeleitet werden können. Weitere 200 Fälle von Kinderpornografie und 75 Fälle von Gewalt- und Tierpornografie seien direkt an das Bundeskriminalamt weitergeleitet worden, hieß es. Rund 30 Angebote in Deutschland und 35 Webseiten in den USA wurden geschlossen.

"Immer noch landen Kinder und Jugendliche beim Surfen im Internet völlig ungewollt bei gewaltverherrlichenden, extremistischen und pornografischen Angeboten der übelsten Machart", sagte Sozialminister Friedhelm Repnik (CDU). Besondere Sorge bereite ihm, dass zunehmend deutsche Webseiten mit derartigen Angeboten, Videos und Live-Peepshows, die eigentlich Erwachsenen vorbehalten seien, völlig ungeschützt über so genannte 0190-er-Zugänge angeboten würden. "Mein Ziel ist es, im Internet vergleichbare Jugendstandards zu schaffen wie in den traditionellen Medien", sagte Repnik.