Lizenzbedingungen

Telekom-Regulierer lehnt Fusion kleiner UMTS-Anbieter ab

Kurth: "Es gibt keine automatische Regelung für erneute Vergabe zurückgegebener Lizenzen"
Von dpa / Marie-Anne Winter

Ein Zusammenschluss kleiner UMTS-Anbieter in Deutschland, wie ihn der MobilCom-Großaktionär France Télécom vorschlägt, wird von der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) abgelehnt. "Wir können nach der bestandskräftig abgeschlossenen Lizenzerteilung nicht nachträglich die Bedingungen für ein abgeschlossenes Vergabeverfahren ändern", sagte der Chef der Behörde Matthias Kurth dem "Handelsblatt.

Nach Ansicht des France Télécom-Chefs Michel Bon kann angesichts der Übermacht der Marktführer T-Mobile (D1) und Vodafone (D2) nur ein Zusammenschluss der kleineren UMTS-Lizenznehmer deren Überleben sichern. Sollte die Behörde die Lizenzauflagen nicht ändern, "laufen in Deutschland vier UMTS-Anbieter Gefahr, Bankrott zu gehen", sagte er jüngst dem Nachrichtenmagazin Focus. Der Zeitschrift zufolge meinte Bon damit MobilCom, an dem sein Unternehmen mit 28,5 Prozent beteiligt ist, E-Plus, Quam und Viag Interkom.

Kurth sagte dagegen, wenn die Unternehmen in der UMTS-Auktion vor anderthalb Jahren mehr für eine Lizenz geboten hätten als diese heute wert sei, müssten sie den Wertverlust abschreiben. Dies geschehe bereits für während des Börsenbooms zu teuer gekaufte Tochterunternehmen.

Laut Kurth gibt es keine automatische Regelung, nach der die an seine Behörde zurückgegebene Lizenz an ein neues Unternehmen vergeben wird. Die Regulierungsbehörde würde zunächst mit allen Marktteilnehmern diskutieren. Möglich sei auch, dass die Frequenzen unter den dann verbliebenen fünf Lizenznehmern versteigert würden. Bisher hätten die UMTS-Lizenznehmer die Regulierungsbehörde aber noch nicht direkt zum Thema Zusammenschlüsse angesprochen, sagte Kurth.