SMS-Erben

SMS: Das Ende des Booms kommt schon in Sicht

Forrester Research erwartet eine Stagnation ab 2004
Von Marie-Anne Winter

SMS sind zwar unglaublich "in" - junge Nutzer tippen sich gelenkige Finger an und Mobilfunkanbieter machen derzeit 12 Prozent ihrer Umsätze mit den schnellen Handy-Telegrammen. Doch auch der SMS-Boom wird ein Ende haben - der Höhepunkt des SMS-"Fiebers" wird nach einer Analyse von Forrester Research im nächsten Jahr überschritten werden. Angesichts dieser Aussicht stellt sich die Frage, was danach kommt.

Schon im Jahr 2004 wird nach Ansicht der Forrester-Experten das SMS-Volumen stagnieren. Die gute Nachricht für die SMS-Versender: Die Preise sollen dann deutlich fallen. Für die Anbieter sind diese Aussichten allerdings weniger rosig, wenn nicht der Umstieg auf andere Mobil-Messaging-Dienste gelingt. Im Jahr 2007 werden nach Schätzung von Forrester etwas weniger als die Hälfte (47 Prozent) des gesamten Mobile Messaging Markts durch die klassische SMS bestritten, 32 Prozent, also fast ein Drittel wird auf Multimedia Messaging (MMS) entfallen, Mobile Instant Messaging (IM) wird etwa 10 Prozent ausmachen und die restlichen Anteile werden mobile E-Mail und Enhanced Message Service (EMS) unter sich aufteilen.

Allerdings kommt die Stagnation auf hohem Niveau: Immerhin 11,5 Milliarden SMS pro Monat werden nach Ansicht der Forrester-Experten im Jahr 2004 versendet werden, was einer Steigerung von 14 Prozent gegenüber 2002 entsprechen würde. Die Margen für die Netzbetreiber werden von 50 Prozent auf "realistischere" 15 bis 30 Prozent fallen. Schon in diesem Jahr werden auch die SMS-Nachfolger EMS, MMS, IM und "i-Mail" starten und in Konkurrenz zur klassischen SMS treten. Dementsprechend soll 2007 "nur" noch mit 11,1 Milliarden SMS pro Monat zu rechnen sein. Durch die sinkenden Preise für SMS rechnet Forrester Research mit einem geringeren Gesamtumsatz mit SMS im Jahr 2007: Dann werden mit SMS nur noch 11,8 Milliarden Euro erreicht werden können - im nächsten Jahr erwarten die Analysten noch einen Umsatz von 19,6 Milliarden Euro. Allerdings wird darauf hingewiesen, dass es eine Weile dauern wird, bis sich die Gewohnheiten der Nutzer ändern, so dass SMS noch einige Jahre das mobile Messaging dominieren werden.

Auch sollte man nicht vergessen, dass EMS und MMS nicht nur schöner, bunter und klangvoller sein werden als die spröde SMS, sondern auch teurer - was sie für Kunden, die genau rechnen müssen, nicht unbedingt attraktiver macht.