Ankündigung

EU-Kommission sagt Computerkriminalität den Kampf an

Einheitliches EU-Strafrecht als effizientes Mittel gegen Hacker und Viren-Angriffe
Von dpa / Karin Müller

Computer-Hackern soll in Europa das Handwerk gelegt werden. Die EU-Kommission präsentierte heute in Brüssel Pläne, mit denen die Cyberkriminalität grenzüberschreitend und wirkungsvoll bekämpft werden soll. Zu dieser neuen Form der Kriminalität gehört neben dem Hacken, also dem unerlaubten Eindringen in Computersysteme, auch die Verbreitung von Computerviren. Die Brüsseler Vorschläge zielen darauf ab, das Strafrecht in der EU entsprechend anzugleichen und den Justizbehörden so ein effizienteres Vorgehen zu ermöglichen.

Nach den Worten von EU-Justizkommissar Antonio Vitorino gibt es bislang in den Rechtsvorschriften der 15 Mitgliedstaaten "erhebliche Lücken". "In Anbetracht des oftmals grenzüberschreitenden Charakters von Hacking, Viren und Angriffen auf elektronische Dienste sind Maßnahmen der Europäischen Union wichtig, um eine wirksame polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit zu gewährleisten", sagte Vitorino. Die Cyberkriminellen müssten bei einer Verurteilung mit einer Gefängnisstrafe von mindestens einem Jahr rechnen.

Der für die Informationsgesellschaft zuständige EU-Kommissar Erkki Liikanen verwies darauf, dass einige der jüngsten Virenangriffe weit reichende wirtschaftliche Schäden in verschiedenen Teilen der Welt angerichtet hätten.