Konsolidierungswelle

"In Deutschland ist nur Platz für drei vollwertige UMTS-Netze"

Vorstandschef T-Mobile rechnet mit drastischer Marktbereinigung
Von Marie-Anne Winter

In einem Interview mit dem manager magazin, das morgen erscheinen wird, rechnet der Vorstandschef der T-Mobile AG, Kai-Uwe Ricke, einer drastischen Marktbereinigung im deutschen Mobilfunkgeschäft. Er erwartet, dass von den sechs UMTS-Lizenzinhabern, die derzeit neue Mobilfunknetze im Zukunftsstandard aufbauen, die Hälfte innerhalb der nächsten 12 bis 18 Monate scheitern werde. "Deutschland bietet maximal Platz für drei vollwertige UMTS-Netze", meint der Leiter der Mobilfunktochter der Deutschen Telekom.

Damit bestätigt er die allgemeine Einschätzung der Branche. Erst gestern haben wir über die Bemühungen der Netzbetreiber berichtet, die teuren UMTS-Lizenzen im Falle einer Kooperation oder gar Fusion behalten zu dürfen.

Auch auf dem US-Mobilfunkmarkt ist die Stimmung nicht besser. Ricke sieht auch dort Konsolidierungswelle heranrollen. Auch dass sich die amerikanische T-Mobile-Tochtergesellschaft Voicestream [Link entfernt] mit einem Konkurrenten zusammenschließen könnte, schloss der Manager nicht aus. Allerdings will T-Mobile in einem solchen Fall schon die erste Geige spielen. Zur Zeit ist Voicestream der kleinste der sechs landesweiten Mobilfunkbetreiber in den USA. "Wir sind nicht in den US-Markt eingestiegen, um wieder zu verschwinden oder als Juniorpartner zu agieren," antwortete Ricke auf die Frage nach einem möglichen Merger.