erwartungsgemäß

Telekom rechnet für 2002 mit Netto-Verlust von 5,5 Milliarden Euro

Eick hofft auf Verständnis der Anleger für die Kürzung der Dividende
Von dpa /

Die Deutsche Telekom wird in diesem Jahr mit voraussichtlich 5,5 Milliarden Euro ihren bislang höchsten Nettoverlust verbuchen. Telekom-Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick sagte der Zeitung "Die Welt" (Samstagausgabe) mit Hinweis auf die hohen Abschreibungen, "dies kann auch gar nicht anders sein". Die Abschreibungen betrügen 2002 etwa 16 bis 17 Milliarden Euro, rund zwei Milliarden Euro über dem Vorjahreswert.

Die Telekom werde "inklusive 2004 keinen Überschuss erzielen", sagte Eick. "Es sei denn, ein Börsengang oder außerordentliche Anlagenabgänge spülen uns zusätzlich Geld in die Kasse". Der Finanzvorstand konkretisiere damit erstmals die Ankündigung von Telekom-Chef Ron Sommer, dass das Unternehmen in den nächsten Jahren noch Fehlbeträge ausweisen werde, schreibt "Die Welt". Die Konzernverluste sollten nach Eicks Worten 2003 und 2004 aber wieder geringer ausfallen, weil die Wachstumsbereiche Mobilfunk, Onlinedienste und IT-Services die Ertragskraft der Telekom zunehmend stärken würden.

Der Aufsichtsrat habe bei seiner Entscheidung, die Dividende um 40 Prozent auf 0,37 Euro pro Aktie zu kürzen, "sicherlich nicht nur kurzfristige Aspekte berücksichtigt", sagte Eick. Bei der Hauptversammlung am kommenden Dienstag hofft der Manager auf das Verständnis der Anleger, trage die Kürzung der Dividende doch erheblich zum Abbau der Schuldenlast von 67 Milliarden Euro auf 50 Milliarden bei.