Studie

Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Vodafone D2 und T-Mobile

Quam und MobilCom ohne Zukunft im UMTS-Geschäft?
Von dpa / Marc Baumann

Auf dem deutschen Mobilfunkmarkt liefern sich T-Mobile und Vodafone D2 nach wie vor ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Marktführerschaft. Während sich die Telekom-Tochter bei der Kundenzahl im vergangenen Jahr mit 23,1 Millionen Teilnehmern erstmals deutlich von ihrem Konkurrenten (21,4 Mio) absetzte, gelten die Düsseldorfer als profitabler: Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag Vodafone D2 mit 2,9 Milliarden Euro (plus 29 Prozent) deutlich vor T-Mobile. Bei der EBITDA-Zuwachsrate schnitt T-Mobile wiederum besser ab: Das Unternehmen verdoppelte sein Ergebnis auf 2,5 Milliarden Euro.

Weit abgeschlagen folgen die kleinen Betreiber E-Plus und o2 Germany, die frühere VIAG Interkom. Die Unternehmen sind Tochtergesellschaften der niederländischen KPN beziehungsweise des britischen Mobilfunkkonzerns mmO2. Mit 7,5 Millionen Kunden erwirtschaftete E-Plus 2001 einen in etwa unveränderten Umsatz von 2,2 Milliarden Euro bei einer Verdoppelung des EBITDA auf 436 Millionen Euro. Schlusslicht auf dem deutschen Mobilfunkmarkt ist weiterhin O2 Germany.

Das Münchener Unternehmen gab heute detaillierte Geschäftszahlen für 2001/02 (30. März) bekannt. Operativ steckt das Unternehmen noch in der Verlustzone. Allerdings halbierte o2 sein negatives EBITDA auf minus 269 Millionen Euro. Der Umsatz lag bei 1,4 Milliarden Euro. Während die Konkurrenz infolge der Marktsättigung kaum noch Kunden hinzugewinnt, baute o2 nach eigenen Angaben in den ersten Monaten 2002 ihre Kundenzahlen auf vier Millionen bis Ende Mai aus. Dabei will die Mobilfunkfirma in erster Linie den Marktführern T-Mobile und Vodafone Kunden abjagen.

Die Schlusslaterne auf dem deutschen Mobilfunkmarkt kann o2 schon in diesem Jahr abgeben. Ende 2001 war mit Quam nämlich der fünfte Mobilfunkanbieter in Deutschland gestartet. Das spanisch-finnische Joint-Venture hatte im August 2000 eine UMTS-Mobilfunklizenz erworben und gehört neben MobilCom zu den Neulingen im künftigen UMTS-Geschäft. Experten geben beiden Unternehmen allerdings keine hohen Überlebenschancen in einem Markt, der für sechs Anbieter wenig Platz lässt. Einer Marktbereinigung durch Zusammenschlüsse stehen derzeit die Lizenzbedingungen entgegen.