Absatzflaute

Nokia senkt Umsatzprognose, erwartet aber stabilen Gewinn (aktualisiert)

Finnen rechnet mit zwei bis sechs Prozent weniger Umsatz
Von dpa / Marie-Anne Winter

Der finnische Handy-Konzern Nokia hat heute in Helsinki seine Umsatzprognose für das zweite Quartal nach unten korrigiert, die bisherige Gewinnerwartung aber bestätigt. Nokia rechnet als weltweit klar dominierender Anbieter von Mobiltelefonen mit einer Verminderung des Umsatzes von April bis Juni um zwei bis sechs Prozent auf 6,9 bis 7,2 Milliarden Euro. Bisher hatte das Unternehmen mit einem Wachstum von zwei bis sieben Prozent gerechnet.

Für den Absatz von Handys insgesamt sei mit einem Wachstum von fünf Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres zu rechnen, teilte Nokia mit. Nokia werde mit einem Marktanteil von 38 Prozent seine derzeitige Position noch leicht verbessern.

Nokia hatte die Krise der Telekom-Branche bisher von allen führenden Anbietern am besten überstanden. Die Nokia-Aktien stiegen trotz der negativen Umsatzprognose bis zum Nachmittag um 2,25 Prozent auf 13,61 Euro. Analysten nannten als ausschlaggebend dafür die weiterhin außerordentlich hohe Gewinnerwartung mit einer Marge von 20 Prozent beim Handy-Verkauf.

Das finnische Unternehmen hat in den letzten Monaten zunehmend mit Problemen auf breiter Front zu kämpfen gehabt. So gingen Klagen über ungewöhnlich hohe Fehlerquoten bei bestimmten Nokia-Handys durch die internationale Presse. Gleichzeitig fiel der der Aktienkurs auf den niedrigsten Stand der letzten drei Jahre. Die US-Investmentbank Merrill Lynch hatte am Montag die bisherigen Umsatzprognosen für die Telekom-Branche gesenkt und dabei Nokia auch einen sinkenden Marktanteil vorhergesagt.