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GPRS soll Mobilfunk-Branche neuen Aufschwung bringen

Experten setzen auf neue Anwendungen und auf Farbe
Von dpa / Marie-Anne Winter

Von den neuen Anwendungen der zweiten Mobilfunkgeneration (GPRS) versprechen sich Branchenexperten den lang ersehnten Auftrieb für die Telekommunikationsindustrie. "Es wird jetzt los gehen", sagte Don Listwin, Präsident des Technologieanbieters Openwave [Link entfernt] der dpa. Die Industrie brauche dringend Wachstum. "Mit Sprachübertragung alleine ist das nicht zu machen", sagte Listwin. Die Marktdurchdringung sei bereits hoch. Gleichzeitig verbuche die Branche rückläufige Einnahmen pro Nutzer.

Der nach eigenen Angaben führende Anbieter von Softwarelösungen für das mobile Internet setzt zunächst auf das so genannte Photomessaging. Nutzer können mit einer ins Handy integrierten Kamera Fotos machen und versenden. Neue Informations- und Unterhaltung-Angebote auf hochauflösenden Farb-Displays sollen weitere Anreize für den auf höhere Datenmengen ausgelegten Mobilfunkstandard GPRS bieten. "Der Schlüssel ist, dass Verbraucher tatsächlich ein neues Telefon kaufen", sagte Listwin. Die ersten GPRS-fähigen Modelle sind bereits auf dem Markt, wir berichteten unter anderem über die entsprechenden Geräte von SonyEricsson, Panasonic, Motorola, Nokia und Siemens. Bereits das kommende Weihnachtsgeschäft soll den nötigen Schub bringen.

Während Listwin an eine allgemeine Erholung der Branche in rund zwei Jahren glaubt, ist er für das eigene Erreichen der Gewinnzone noch optimistischer: "Wir werden in sechs bis neuen Monaten profitabel sein." Openwave entstand im November 2000 aus einer Fusion des Internet-Infrastrukturanbieters Software.com und der Firma Phone.com, die das Protokoll für drahtlose Anwendungen (WAP) entwickelte. Openwave nahm in dem im März endenden dritten Quartal 83,2 Millionen Dollar ein (Vergleichszeitraum 2001 130 Millionen Dollar). Der Nettoverlust belief sich im dritten Quartal auf 115,7 Millionen Dollar.