Absacker

Kursturbulenzen - Staat will kein Rückkauf von France Télécom

Das französische Finanzministerium dementiert Bericht der Financial Times
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die französische Regierung will France Télécom nicht wieder voll verstaatlichen. Das Finanzministerium in Paris wies ein Bericht der "Financial Times" zurück, wonach der französische Staat bei anhaltend schlechtem Marktumfeld einen Rückkauf erwägt. An Pariser Börse sorgten die Spekulationen über eine Wiederverstaatlichung des Konzerns am heute kurzzeitig für einen Kurssprung gegenüber Freitagsschluss um 27,5 Prozent auf 12,02 Euro. Nach dem Dementi sackte die Aktie wieder auf 10,54 Euro ab, lag aber immer noch deutlich im Plus. Am Freitag war das Papier mit 9,43 Euro aus dem Handel gegangen.

France Télécom wurde 1997 an die Börse gebracht. Derzeit hält der französische Staat noch rund 55 Prozent. Vor zwei Jahren stand die Aktie noch bei 220 Euro, am vergangenen Donnerstag fiel sie zum Börsenschluss auf neun Euro, ihrem bisher tiefsten Stand. Der gegenwärtige Aktienkurs spiegele in keinster Weise den Wert des Unternehmens wider, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums. Er bekräftigte, dass keine Kapitalaufstockung geplant sei, weil dies keine Lösung darstelle.

Nach dem Zeitungsbericht würde ein Rückkauf der Aktien durch den Staat das Vertrauen der Kapitalmärkte wieder stärken und käme auch günstiger als eine Bezugsrechtsemission, die France Télécom nach Einschätzung von Analysten benötigt. France Télécom wird durch einen Schuldenberg von inzwischen rund 65 Milliarden Euro belastet. Führende US-Ratingagenturen hatten die Kreditwürdigkeit des Unternehmens zuletzt stark zurückgestuft. Auch der anhaltende Streit um die Finanzierung des UMTS-Aufbaus von MobilCom drückt den Kurs der France Télécom-Aktien.