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WorldCom vom Konkurs bedroht - Banken blockieren Kredite

Betrugsvorwurf wegen Falschbuchungen
Von dpa /

Ein Konkurs des hochverschuldeten amerikanischen Telekomkonzerns WorldCom wird nach US-Medienberichten immer wahrscheinlicher. Wie die "New York Times" am Samstag in ihrer Online-Ausgabe berichtete, will eine Gruppe von 25 Banken ihre an WorldCom gegebenen Kredite in Milliardenhöhe gerichtlich blockieren lassen. Damit rücke ein Konkurs des mit mehr als 30 Milliarden Dollar verschuldeten und in einen Buchführungsskandal verwickelten Unternehmens näher.

Die Banken werfen WorldCom Betrug vor. Es geht um Kredite im Wert von 2,65 Milliarden Dollar. Das Unternehmen habe die Kreditlinie rund einen Monat vor Bekanntgabe von Falschbuchungen in Höhe von 3,8 Milliarden Dollar (3,86 Mrd Euro) ausgenutzt. Sie hätten dem Unternehmen keine Kredite gegeben, wenn ihnen die tatsächliche Lage des Unternehmens bekannt gewesen sei, argumentieren die Gläubigerbanken.

Richterin Helen E. Freedman vom Obersten Gericht des US-Bundesstaates New York hat den Antrag der Kreditinstitute am Freitag abgelehnt, doch will sie ihn in einer Anhörung am Dienstag überprüfen, berichtete die "New York Times" weiter.

Das Vorgehen der Banken mache es WorldCom praktisch unmöglich, ohne einen Konkursantrag im Rahmen des Kapitel Elf des US-Konkursrechtes eine Finanzierung auf die Beine zu stellen, meinte das Blatt. WorldCom hat sich bei den Banken bisher vergeblich um einen höheren Neukredit bemüht. Die Deutsche Bank ist nach Angaben der Zeitung an der Klage gegen WorldCom beteiligt. Sie habe 200 Millionen Dollar im Rahmen des Gesamtkredits bereitgestellt.

Bei den 2,65 Milliarden Dollar handelt es sich um ungesicherte Kredite. Die Banken haben damit im Falle eines WorldCom-Konkurses nur die gleichen Ansprüche auf die Vermögenswerte wie die Besitzer von WorldCom-Anleihen in Höhe von 28 Milliarden Dollar.