Abwärtstrend

USA: Auch regionale Telekommunikations-Anbieter betroffen

Die Branchenkrise erfasst nun auch die Regionalgesellschaften
Von Marie-Anne Winter

Die Branchenkrise im Telekommunikationsbereich weitet sich aus. Neben den großen internationalen Konzernen geraten nun auch die großen Regionalanbieter in den USA in den Sog der Krise. Wie die Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) heute berichtet, spüren auch die drei großen Regionalgesellschaften Verizon, SBC Communications und Bell South, dass die US-Amerikaner inzwischen sparen, indem sie ihre Zweitanschlüsse abmelden und mehr mit dem Handy telefonieren. Insgesamt bieten diese drei Anbieter Ortsanschlüsse für fast 200 Millionen Kunden. Bisher galten sie als stabile Unternehmen in der Telekommunikationsbranche, die nicht durch spektakuläre Aktionen glänzten.

Trotzdem sind es noch immer die Regionalgesellschaften, die in der US-Telefonbranche als einzige noch über solide Gewinne und hohe Bargeldreserven verfügen. Deshalb galten sie auch als potenzielle Käufer von Teilen des insolventen Telefongiganten WorldCom. Allerdings werde ein baldiger Angriff auf WorldCom wegen der aktuellen Gewinn- und Umsatzeinbrüche weniger wahrscheinlich. Sie würden als eher konservative Vertreter unter Druck keinen weiteren Zukauf riskieren.

Hoffnung auf Besserung macht sich vor allem AT&T, das Unternehmen spekuliert nun auf abtrünnige WorldCom-Kunden. Deshalb hob AT&T die Prognose für den Geschäftskundenbereich leicht an. Auch bei den Ferngesprächen für Privatkunden erwartet das Unternehmen eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau. Inzwischen werde die Abwanderung von Kunden zu Mobilfunk und Internet langsamer.