Pleite

WorldCom Deutschland sieht für sich keine Auswirkungen der US-Firmenpleite

Keine Abwanderung von Großkunden festgestellt
Von Ingolf Lenz

Die Firmenpleite des amerikanische Telekom-Riesen WorldCom Inc. soll keinerlei Auswirkungen auf die Geschäfte der deutschen Tochtergesellschaft WorldCom [Link entfernt] Deutschland haben. Dies erklärte die Pressesprecherin des Unternehmens, Gabriele Schultz, gegenüber teltarif. WorldCom Deutschland sei ein rechtlich unabhängiges Unternehmen und finanzielle Abhängikeiten zur Mutterfirma in den USA würden nicht bestehen. Nach Aussagen der Pressesprecherin habe WorldCom Deutschland auch keine Abwanderung von Großkunden wegen der unsicheren Finanzlage von WorldCom USA zu beklagen. Allerdings räumte Gabriele Schultz ein, dass vor allem mittlere und kleinere Kunden der WorldCom Deutschland durch die Medienberichte verunsichert seien. "Die größeren Geschäftspartner sehen das sowieso alles eher gelassen, wir können jedoch auch die kleineren Kunden beruhigen", so Gabriele Schultz.

teltarif weiß allerdings von mehreren Kunden, die zuletzt unzufrieden mit der Qualität der Dienstleistungen von WorldCom waren. Dies wollte die Pressesprecherin jedoch nicht bestätigen: "Es ist durchaus möglich, dass manche nun nach dem Konkurs bei WorldCom USA einfach sagen, die Qualität war schon seit langem schlecht", mutmaßt Gabriele Schultz.

Mittlerweile hat WorldCom Inc. bekannt gegeben, dass das Gläubigerschutzgericht des südlichen Distrikts von New York die Übergangsfinanzierung in Höhe von 750 Millionen US-Dollar genehmigt hat. Mit diesen Finanzmitteln sei das Unternehmen in der Lage, die operativen Geschäft fortzuführen.

WorldCom Inc. hatte am 21. Juli einen Antrag auf Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des amerikanischen Insolvenzrechtes stellen müssen und damit das spektakulärste Konkursverfahren in der US-Geschichte ausgelöst.