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Teles kauft Rechenzentrum von KPNQwest in Karlsruhe

Karlsruhe: Eines der wichtigsten Standorte für das Web-Hosting
Von dpa / Marc Baumann

Der Berliner Internet-Dienstleister Teles hat das Rechenzentrum des insolventen Internet-Netzbetreibers KPNQwest in Karlsruhe übernommen. Dies gab die Teles AG heute in einer Pflichtmitteilung bekannt. Zum Kaufpreis wurden keine genauen Angaben gemacht. In dem Rechenzentrum werden rund ein Drittel aller 5,6 Millionen deutschen Internet-Domains mit der Endung ".de" betreut. Auch die Internet-Präsenz von mehr als 300 000 Unternehmen aus dem Mittelstand wird dort gewährleistet.

Wegen der hohen Zahl der betreuten Domains gilt das Karlsruher Rechenzentrum als einer der wichtigsten Standorte für das so genannte Web-Hosting. KPNQwest - eine Tochter der niederländischen Telekom- Gesellschaft KPN und der US-amerikanischen Qwest - hatte im Mai Insolvenz angemeldet. Insolvenzverwalter Ulrich Bert war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Die Übernahme erfolgte am Freitagabend gemeinsam durch die Teles AG und deren Tochter Strato. Zum Kaufpreis sagte Teles-Vorstandschef Sigram Schindler der dpa, er liege im "im unteren einstelligen Millionen-Bereich". Der Konkurrent United Internet hatte über seine Tochter 1&1 zwischen 12 und 18 Millionen Euro für das Rechenzentrum geboten. 1&1 will nach Angaben eines Firmensprechers in Karlsruhe nun ein weiteres eigenes Rechenzentrum bauen.

Im Unterschied zu früheren Absichtserklärungen waren an der Übernahme keine Partnerunternehmen der Teles beteiligt. "Wir haben das alleine gemacht", sagte Schindler der dpa. Weiterhin liefen aber Gespräche zwischen dem Teles-Konzern und "international renommierten Unternehmen" über eine strategische Partnerschaft. Als Kandidaten waren in der Vergangenheit beispielsweise IBM, Cisco oder Microsoft genannt worden.