Ausbau

Abspaltung des Kabelnetzes von Telekom gefordert

Telekom-Aktionäre könnten bei Abspaltung zweite Aktie der Kabelgesellschaften erhalten
Von dpa / Marc Baumann

Zum Ausbau der Breitbandkommunikation in Deutschland haben die Landesmedienanstalten erneut dafür plädiert, dass das Kabelnetz von der Deutschen Telekom AG abgespalten wird. Eine getrennte Kabelgesellschaft könnte dann mit Unternehmen der Netzebene 4 - mit den die Haushalte versorgenden regionalen Netzbetreibern - fusionieren, heißt es in einer heute veröffentlichten Mitteilung der Medienwächter. Die Telekom-Aktionäre könnten bei einer Abspaltung eine zweite Aktie der Kabelgesellschaften erhalten.

Die Telekom versucht seit langem vergeblich, einen Käufer für ihr Kabelnetz zu finden. Der milliardenschwere Verkauf an den US- Investor Liberty war im Februar am Bundeskartellamt gescheitert. Die Telekom-Leitungen reichen meist nur bis zur Grundstücksgrenze (Netzebene 3). Im Juli hat das Kartellamt ein Kooperationsmodell der Telekom mit regionalen Wohnungsbauunternehmen zum Ausbau des Kabels genehmigt.

Nach Ansicht der Landesmedienanstalten gibt es beim Ausbau des Breitbandkabels derzeit einen Zielkonflikt. Die Telekom wolle wegen ihrer Schuldenbelastung einen möglichst hohen Kaufpreis. Demgegenüber stehe das öffentliche Interesse am Ausbau des Kabels. Der Bund wurde daran erinnert, dass er für eine funktionierende Kommunikations- Infrastruktur einstehen müsse.