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Rekord-Verlust für France Télécom

Experten rechnen mit 10 bis 15 Milliarden Euro Verluste im 1. Halbjahr
Von dpa / Ingolf Lenz

France Télécom steht nach einem Bericht der Pariser Wirtschaftszeitung "La Tribune" vor einem Rekord-Halbjahresverlust. Nach "übereinstimmenden Quellen" könnte der französische Konzern in der nächsten Woche Verluste in Höhe von zehn bis 15 Milliarden Euro für das erste Halbjahr 2002 veröffentlichen, schreibt "La Tribune" in ihrer heutigen Ausgabe. Wertminderungen auf der Aktivseite seien verantwortlich.

Der Schuldenberg des Telekommunikations-Riesen wird bereits auf nahezu 70 Milliarden Euro (2001: 60,7 Milliarden) geschätzt. Nach dem Bericht könnte der "kolossale Verlust" im ersten Halbjahr das Signal für den Staat sein, die Bilanzen umzustrukturieren. France Télécom ist zu 55,4 Prozent in Staatsbesitz. Möglich ist nach Einschätzung von Experten eine Kapitalanhebung in Höhe von etwa zehn Milliarden.

Die verfahrene Lage beim deutschen Mobilfunkanbieter MobilCom gehört zu den Problemen des France-Télécom-Chefs Michel Bon. In Frankreich wird über einen Wechsel an der Konzernspitze spekuliert, auch weil Le Bon notfalls einen Schlussstrich bei MobilCom ziehen möchte, der Staat jedoch im deutschen Markt bleiben wolle.

Die Aktie France Télécom hat allein 2002 drei Viertel ihres Wertes verloren.