Widerspruch

Ascom-Modems nicht Schuld am Scheitern der RWE Powerline

Schweizer Hersteller weist Vorwürfe zurück
Von Ingolf Lenz

Nach dem gestrigen Aus für die Powerline-Projekte des Energieriesen RWE ist jetzt der Schweizer Hersteller Ascom in die Offensive gegangen. Immer wieder hatte RWE das Scheitern seines Projektes auch mit technischen Problemen der Powerline-Modems von Ascom begründet. Wie heute bei Netzticker.ch [Link entfernt] zu lesen ist, wies Ascom-Sprecher Stephan Howeg die Vorwürfe zurück. Das Produkt sei technisch stabil, erklärte Howeg. Als Beweis führte der Ascom-Sprecher den im Juni unterzeichneten Vertrag mit der Moskauer Energiegesellschaft Energomegasbit an, der die Lieferung von 20 000 Powerline-Anschlüssen umfasse. Das russische Unternehmen habe das Produkt vor Vertragsabschluss getestet. Außerdem konnte in den vergangenen Jahren Ascom seinen Kundenkreis ständig erweitern und diese seien sehr zufrieden.

Kenner der Branche sehen ohnehin in der mangelnden Kundenakzeptanz die Ursache für das Scheitern des ehrgeizigen RWE-Pojektes. Bis Ende des Jahres hätten 120 000 Kunden für das Internet aus der Steckdose gewonnen werden müssen. Nach RWE-Angaben seien es aber bisher nur 2 000 gewesen, und selbst diese Zahl halten Experten für stark nach oben aufgerundet.

Als letztlichen Grund für das Scheitern der RWE Powerline hatte Firmen-Sprecher Carsten Knauer gestern jedoch weder die mangelnde Qualität der Ascom-Modems noch die zu geringe Kundenzahl genannt. Es wären vor allem die "verschäften Nutzungsbedingungen" gewesen, die RWE Powerline zur Aufgabe zwangen.

Die RWE Powerline wird bis Ende September endgültig eingestellt.