Daten

GPRS: E-Plus hat die Nase vorn (aktualisiert)

Düsseldorfer Netzbetreiber rechnet aufs Kilobyte genau ab
Von Volker Schäfer

Vergangene Woche hat E-Plus neue Tarife zur Nutzung des GPRS-Datendienstes vorgestellt. Damit hat sich der Düsseldorfer Mobilfunk-Netzbetreiber an die Spitze der GPRS-Tariftabellen geschoben. Bei nahezu identischen Grundgebühren wie die großen Anbieter T-Mobile und Vodafone D2 bietet E-Plus zum Teil mehr Inklusiv-Datenvolumen und vor allem eine bessere Taktung.

E-Plus rechnet generell aufs Kilobyte genau ab. Bei D2 wird bis Ende des Jahres am Ende jedes Abrechnungszeitraumes einmalig auf eine volle Einheit von 100 Kilobyte gerundet. Ab dem kommenden Jahr wird - wie auch bei D1 - eine Rundung auf eine volle Einheit (100 Kilobyte) nach jeder GPRS-Verbindung durchgeführt.

Vor allem Kunden, die sich häufig ins Internet einwählen, aber immer nur kleine Datenmengen übertragen, sind somit bei E-Plus besser aufgehoben als bei der Konkurrenz. Beispiel: Ein Kunde ruft während einer GPRS-Sitzung E-Mails ab und besucht zwei Homepages, die ihn interessieren. Er überträgt insgesamt 203 Kilobyte Daten.

Bei E-Plus würde der Kunde im Data S-Tarif exakt 81,2 Cent zahlen, im Data M-Tarif 60,9 Cent und im Data XL-Tarif 40,6 Cent. Bei T-Mobile kostet die gleiche Datenmenge im GPRS Profi-Tarif 87 Cent und im Office-Tarif 57 Cent. Bei Vodafone sind die Tarife GPRS L und GPRS XXL mit den genannten D1-Angeboten vergleichbar. Wer den GPRS XL-Tarif nutzt, zahlt 76,5 Cent für die 203 Kilobyte.

o2 bietet für Privatkunden derzeit nur einen GPRS-Internet-Tarif an. Hier kosten 10 Kilobyte Datenübertragung 5 Cent, so dass für 203 Kilobyte 1,05 Euro zu zahlen sind. Bei Quam ist ebenfalls nur ein GPRS-Tarif erhältlich. Hier kosten 10 Kilobyte 19 Cent. Für 203 Kilobyte zahlt man somit stolze 3,99 Euro.

Wenn ein GPRS-Nutzer 187 Kilobyte während einer Sitzung überträgt, so kostet dies in den drei neuen E-Plus-Tarifen 74,8, 56,1 bzw. 37,4 Cent. Bei T-Mobile würde man in den grundgebührpflichtigen Optionstarifen 58 bzw. 38 Cent zahlen, bei D2 fielen 58, 51 oder 38 Cent an, während ein o2-Kunde 95 Cent und ein Quam-Kunde 3,61 Euro bezahlen würde.

Der Vergleich macht deutlich: o2 und Quam haben derzeit die am wenigsten attraktiven Tarife für paketvermitteltes Surfen im Internet. Lediglich Gelegenheitsnutzer, die für GPRS keine zusätzliche Grundgebühr zahlen möchten, kommen bei o2 recht gut weg: 5 Cent für 10 Kilobyte ist ein Preis, der von den Konkurrenten derzeit nicht unterboten wird.

Am nächsten liegt der Preis von 6 Cent von E-Plus. Allerdings rechnet E-Plus kilobytegenau ab, während bei o2 die 10 Kilobyte-Taktung gilt. In vielen Fällen ist E-Plus somit dennoch günstiger. Wer beispielsweise nur eine Mail mit 3 Kilobyte Umfang empfängt, zahlt bei E-Plus 1,8 Cent, während o2 5 Cent verlangt.

Auch wenn man die Inklusiv-Datenmengen betrachtet, hat E-Plus gegenüber den D-Netzen gute Karten. Im Data S-Tarif für 10 Euro zusätzliche monatliche Grundgebühr sind 2,5 Megabyte Datenverkehr inklusive. Im vergleichbaren GPRS-Profi-Tarif von D1 für 9,95 Euro zusätzlichen Grundpreis bzw. im D2-Pendant GPRS L für ebenfalls 9,95 Euro gibt es jeweils nur 1 Megabyte.

Beim Data M-Tarif von E-Plus bekommt man für 20 Euro 7 Megabyte Datenvolumen. Das Vodafone-Pendant GPRS XL ist von der Grundgebühr her zwar 5 Cent billiger. Dafür bekommt man aber auch nur 5 Megabyte Inklusivvolumen.

Die großen GPRS-Pakete sind dagegen in Bezug auf die Inklusivvolumina recht ähnlich. Bei D1 und D2 zahlt man 39,95 Euro zusätzliche Grundgebühr, E-Plus verlangt genau 40 Euro. Bei allen drei Netzbetreiber sind 20 Megabyte Datentransfer inklusive.