118xy-ungelöst

Vorsicht beim Call by Call über Auskunftsnummern

Wer zu langsam wählt, landet bei der teuren Auskunft
Von Marie-Anne Winter

Wer sich entscheidet, die günstigen Tarife der neuen Direktvermittlungsdienste über die Auskunftsnummern 11856 und 11858 zu nutzen, sollte beim Wählen aufpassen: Zögert man nach der Vorwahl dieser Nummern, wird man nämlich mit dem Auskunftsservice dieser Anbieter verbunden, was mit erheblichen Kosten verbunden ist: Es wird für diese Gespräche ein einmaliges Verbindungsentgelt 25 Cent, danach im 6-Sekunden-Takt jeweils 9,9 Cent berechnet. Ein solches Gespräch kostet dann also mindestens 34,9 Cent. Das ist erheblich teurer als die erwarteten "Durchleitungstarife", die bei Minutenpreisen um 2 Cent herum liegen. Weil man aber eine Auskunftsdienstnummer wählt, unter der auch ganz regulär Auskunftsdienste angeboten werden, wird man kaum damit argumentieren könne, in die Falle getappt zu sein: Die Wahl einer Auskunftsnummer, um eine günstige Leitung zu nutzen, ist also mit einem gewissen Risiko behaftet.

Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) betrachtet diese neue Variante des billigen Telefonierens bisher abwartend. Die direkte Weitervermittlung über die Auskunftsdienstnummern sei nicht verboten und bisher gäbe es kein Feedback seitens anderer Anbieter. Man müsse abwarten, wie es sich mit der Abrechnung dieser Dienste verhielte, sagte der Sprecher der RegTP gegenüber teltarif.de. So lange die Anbieter die Vorgaben für einen Auskunftsdienst erfüllen, können sie diesen Dienst auch anbieten - inklusive der direkten Weitervermittlung.

Wir haben uns entschieden, die 118-Nummern in unserer Kurztabelle der günstigsten Anbieter nicht mehr zu listen. Ebenso werden demnächst die Call-by-Call-Angebote über 0190-0-Nummern dort nicht mehr zu finden sein. Probleme gab es beispielsweise mit der 0190 082 des Anbieters Talklight, wo Anrufer auf einer Sex-Line landeten und noch landen, wenn sie vergessen, bei Ortsgesprächen die Ortsvorwahl zu wählen.