Netzausfall

Brand legt Teile vom Mannheimer Telefonnetz lahm (aktualisiert)

Notruf 112 im gesamten Stadtgebiet gestört
Von dpa / Marie-Anne Winter / Daniel Reese

Nach unterirdischen Kabelbränden im Netz der Deutschen Telekom sind heute die Telefonanschlüsse von rund 5 000 Haushalten im Norden Mannheims lahm gelegt worden. Das teilte ein Sprecher des Unternehmens mit. Nach Angaben eines Telekom-Sprechers ist unklar, wann die Telefonleitungen wieder funktionieren: "Es könne einige Stunden, aber auch einige Tage dauern, wir wissen es einfach noch nicht». Auch über die Höhe des Schadens konnten keine Angaben gemacht werden. Zunächst wolle man überprüfen, welche Teile des Kabelnetzes noch genutzt werden könnten. Möglicherweise müsse das Unternehmen aber in Mannheim mehrere Kilometer Kabel neu verlegen, hieß es.

Nach Angaben der Feuerwehr wurden bei den Löscharbeiten drei Feuerwehrmänner verletzt, als bei einer Verpuffung in einem Kabelschacht ein Deckel in die Luft geschleudert wurde. Die drei Hilfskräfte wurden mit Verbrennungen in ein Krankenhaus gebracht. Der Brand, der nach den Ermittlungen durch Überspannung ausgelöst wurde, war am Nachmittag unter Kontrolle. Die Behörden gaben Entwarnung.

In dem betroffenen Stadtteil Feudenheim wurde die Bevölkerung im Laufe des Tages aufgerufen, vorübergehend Fenster und Türen geschlossen zu halten. Bei Luftmessungen wurden nach Polizeiangaben jedoch keine erhöhten Schadstoffwerte festgestellt. Auch war die Hauptverkehrsstraße im Stadtteil zeitweise gesperrt. Im Bus- und Bahnverkehr kam es zu erheblichen Verzögerungen, weil die Fahrzeuge aus Sicherheitsgründen stehen bleiben mussten.

Die Feuerwehr benötigte rund sieben Stunden, um die Brände unter Kontrolle zu bringen. "Die Löscharbeiten waren schwierig, weil wir an die unterirdischen Brandherde nicht heran kamen", sagte ein Sprecher. Schließlich habe man die gesamten Kabelschächte entlang der Straße mit Schaum geflutet. Weil im Norden Mannheims auch der Notruf ausgefiel, stellten Polizei und Feuerwehr in den Straßen Einsatzwagen ab, die den Bürgern "als Meldestelle für Notfälle dienen" sollten.