Bild Premium

Bild.de startet kostenpflichtiges Internet-Angebot

Für 5 Euro im Monat VIP werden
Von Marie-Anne Winter

Ab heute kann man bei Bild.de [Link entfernt] VIP-Mitglied werden. Das Internet-Angebot der Bild-Zeitung startet damit einen ersten kostenpflichtigen Abo-Dienst. Die Nutzungsgebühr für den Premium-Bereichs beträgt 5 Euro monatlich bei einer Vertragslaufzeit von 6 Monaten. Bei 12-monatiger Vertragslaufzeit ermäßigt sich diese Gebühr auf 3,75 Euro monatlich. Die Nutzungsgebühr wird jeweils für die gesamte Vertragslaufzeit im Voraus fällig.

Wie Bild.de-Portal-Chef Peter Würtenberger in einem Interview mit der Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) erklärte, ist das ein erster Schritt auf dem Weg in die Kostenpflicht für sämtliche Angebote, die bei Deutschlands größter Boulevardzeitung massenhaft nachgefragt werden: Sport, Promi- und allgemeine Nachrichten. "Ich bin der festen Überzeugung, dass wir großflächig entgeltliche Abo-Modelle einführen müssen, um profitabel zu werden. Es reicht nicht, nur vereinzelt Angebote zahlungspflichtig zu machen", sagte Würtenberger der FTD.

Das Gemeinschaftsunternehmen Bild.de/t-online vom Axel Springer Verlag und der Internettochter der Deutschen Telekom ist mit 250 Millionen Seitenabrufen pro Monat eins der größten General-Interest-Portale in Deutschland.

Wie viele dieser Nutzer Bild.de treu bleiben werden, wenn sie für die sie interessierenden Artikel zahlen müssen, wird sich zeigen. Bisher sind die Internetangebote gerade attraktiv, weil sie eben nichts kosten. Andererseits haben auch die großen Magazine wie der Spiegel Anfang des Jahres kostenpflichtige Angebote eingeführt. Ob sich die Leser "sukzessive mehr und mehr an kostenpflichtige Angebote heranführen" lassen, wie Herr Würtenberger hofft, ist nicht abzusehen. Denn die Versuche der Zeitungen, ihre Internet-Angebote als Bezahl-Dienste zu etablieren, sind bisher wenig profitabel. Laut FTD ist weltweit einzig das "Wall Street Journal" mit dieser Strategie erfolgreich.

Andererseits haben die Verlage mittelfristig kaum eine andere Wahl, als für die defizitären Internetdienste Geld zu nehmen. Die Werbeeinnahmen reichen nicht aus, um die Inhalte zu finanzieren. Die Onlinewerbung machte in Deutschland im Jahr 2001 nur ein Prozent der gesamten Werbeausgaben aus - knapp 200 Millionen Euro in Onlinewerbung.