Content kostet

Internet: Kostenpflichtige Inhalte auch bei SpiegelNet

Zehn Prozent der Erlöse sollen mittelfristig aus Bezahl-Inhalten kommen
Von Marie-Anne Winter

Die schönen Zeiten, in denen man aktuelle Informationen kostenlos aus dem Internet fischen konnte, sollen bald vorbei sein: Auch der Spiegel will von der "Kostenlos-Kultur" im Internet weg. Nachdem T-Online bereits vor zwei Wochen mit kostenpflichtigen Inhalten aus den Bereichen Wirtschaft, Unterhaltung, Sport und Gesundheit durchstartete, will nun auch die SpiegelNet AG [Link entfernt] Online-Inhalte gegen Bezahlung einführen. Der SpiegelNet-Vorstandsvorsitzende Thomas Göbler sagte in einem Gespräch mit dem Fachmagazin "Der Kontakter", dass das Unternehmen als ersten Schritt eines Drei-Stufenplans bereits seit vergangenem Dezember auf ManagerMagazin.de kostenpflichtige Inhalte als Zusatzangebot anbiete. Im zweiten Quartal 2002 sollen dann für Teile des Spiegel-Archivs User-Gebühren fällig werden. Als dritter Schritt, der bei erfolgreichem Verlauf der ersten beiden Schritte ebenfalls noch in diesem Jahr erfolgen soll, ist dann ein User-Abonnement geplant. Zunächst werden Berichte aus den Print-Heften kostenpflichtig. Wenn das gut angenommen wird, sollen auch zusätzliche, exklusive Inhalte kostenpflichtig angeboten werden. Die Preise liegen bei ManagerMagazin.de in etwa bei 2,0 bis maximal 2,50 Euro pro Artikel. Beim Online-Angebot des Spiegels sollen die Preise etwas niedriger ausfallen.

Mittelfristig rechnet Göbler damit, dass der kostenpflichtige Anteil knapp zehn Prozent am gesamten Erlös des Unternehmens betragen wird. Das neue Bezahl-Modell soll dem Unternehmen den Weg in die schwarzen Zahlen ebnen. "Wir gehen davon aus, spätestens in fünf Jahren am Break-even zu sein," sagte Göbler dem Kontakter.