Einwand

FAZ: Medienaufseher wollen Verkauf des Telekom-Kabelnetzes stoppen (aktualisiert)

Deutsche Telekom kritisiert Eingreifen der Medienaufseher
Von dpa / Karin Müller

Die deutschen Landesmedienanstalten fordern nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, den Verkauf der verbliebenen Kabelnetze der Deutschen Telekom zu stoppen. In einem Brief an den Vorsitzenden der Rundfunk-Kommission der Länder und rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck werde vorgeschlagen, "auf den Bund einzuwirken", um ein Moratorium bei dem Verkauf durchzusetzen, schreibt das Blatt heute. Anderenfalls müsse damit gerechnet werden, "dass alle medienpolitischen Ziele des Verkaufs verfehlt werden", heiße es in dem Schreiben vom Montag. Der Bund ist Hauptaktionär. Ein Sprecher der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) bestätigte heute die Angaben der FAZ.

Bereits der an Auflagen des Kartellamts gescheiterte erste Versuch des Verkaufs der sechs Kabelnetze an den US-Konzern Liberty Media war medienpolitisch heftig umstritten. Die Telekom braucht das Geld aus dem Verkauf der Kabelnetze, um ihren Schuldenberg von mehr als 60 Milliarden Euro abzubauen. Der Preis von 5,5 Milliarden Euro aus dem Liberty-Geschäft wird jedoch auf jeden Fall nicht annähernd erreicht werden. Medienberichten zufolge sollen die neuen Angebote nur noch bei etwa zwei Milliarden Euro liegen und damit unter den bereits heruntergeschraubten Erwartungen der Telekom.

Die Deutsche Telekom hat den Brief kritisiert. "Unser oberstes Ziel ist es, durch den Verkauf des Kabelnetzes den Schuldenabbau der Telekom voran zu treiben. Alle Vorschläge, die dies nicht berücksichtigen, sind wenig hilfreich", sagte ein Sprecher der Deutschen Telekom AG heute in Bonn.