stabile Finanzen

Versatel: Deutsche Töchter erwarten Wachstum

Zwei Drittel der Umsätze werden im Festnetz generiert
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die deutschen Tochterunternehmen der niederländischen Versatel Telecom International N.V. (Amsterdam) rechnen mit einem weiteren kontinuierlichen Wachstum auf dem Telekommunikationsmarkt. Die Schuldenfreiheit der holländischen Aktiengesellschaft sei für das Inlandgeschäft "eine sehr stabile Ausgangsbasis", sagte der Geschäftsführer der Versatel Deutschland Holding GmbH, Michael Rohbeck, heute in Flensburg. Zur deutschen Holding zählen die Flensburger KomTel GmbH und die Versatel Deutschland GmbH & Co. KG in Dortmund mit insgesamt knapp 500 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 80 Millionen Euro im vergangenen Jahr.

Nach Angaben Rohbecks kommen in Deutschland für Versatel zur Zeit pro Monat durchschnittlich über 3 000 neue Festanschlüsse hinzu. Der Telefon- und Internetanbieter habe gegenwärtig 60 000 Festkunden, die über das 4 500 Kilometer lange eigene Glasfaserkabelnetz - davon rund 2 000 Kilometer in Schleswig-Holstein - versorgt werden. Dazu wählten sich jahresdurchschnittlich 30 000 Kunden über Call by Call und Preselection ein.

"Allein aus dem Festnetzgeschäft generiert Versatel zwei Drittel ihrer Umsätze", sagte Rohbeck. Die Gruppe, die außer in den Niederlanden und Deutschland in Belgien aktiv ist, erzielte 2001 insgesamt 274 Millionen Euro Umsatz und steigerte diesen gegenüber dem Vorjahr auf 51 Prozent. In diesem Jahr werde erneut eine Umsatzerhöhung erwartet. Die Flensburger KomTel schreibe seit Juni schwarze Zahlen und könne alle Investitionen aus eigener Kraft tätigen. "Wir brauchen auch keine finanzielle Unterstützung durch das Mutterunternehmen."

Die deutsche Versatel werde "weiter wachsen, aber nur in dem Maße, wie wir es finanzieren können", sagte Rohbeck. Dabei setze KomTel, die inzwischen in Flensburg eine Marktdeckung von fast 50 Prozent und in ganz Schleswig-Holstein rund zehn Prozent erreicht habe, auch auf Kooperationen und Partnerschaften mit anderen kleineren Netzbetreibern.