Analyse

Studie: Verzögerungen bei UMTS verändern den Markt

Netzbetreiber hinken bei der Entwicklung von Serviceangeboten der technischen Entwicklung hinterher
Von Marie-Anne Winter

Europäische Mobilfunkbetreiber haben die Entwicklung mobiler Internetserviceleistungen nicht schnell genug vorangetrieben; gegenwärtig stehen kaum derartige Leistungen zur Verfügung. Dies ist das Ergebnis einer Studie mit dem Titel "3G Rollout Status", die von Northstream für die nationale schwedische Post- und Telekomgesellschaft (Post- och Telestyrelsen) erstellt wurde. Die Studie beschreibt und analysiert zusammenfassend den Status des 3G-Rollout in der Europäischen Union und Norwegen. Sie konzentriert sich insbesondere auf mögliche Änderungen bei Lizenzvergabe und Lizenzbedingungen und die gewandelten Marktprognosen für UMTS-Serviceleistungen in Europa.

Anders als ursprünglich angenommen, hänge die Entwicklung dieser Serviceangebote zunehmend von den Betreibern ab, heißt es in der Studie weiter. In Korea bestehe im Gegensatz dazu Anlass zu Optimismus; dort gebe es Anzeichen dafür, dass leistungsfähigere Funktionen bei den Handsets die Nutzung mobiler Internetserviceleistungen vorantrieben und so zu höheren Einnahmen führten. Die wichtigsten Ergebnisse kurz zusammengefasst:

  • Die Aussagen von Betreibern zeigen, dass sich die Einführung von UMTS in ganz Europa verzögert. Die Betreiber erwarten die ersten Markteinführungen Mitte 2003.
  • Multinationale Betreibergruppen mit Lizenzen in verschiedenen Märkten koordinieren verstärkt den verzögerten 3G-Start.
  • Betreiber führen die derzeitige Situation in erster Linie auf Verzögerungen bei der Bereitstellung von UMTS-Geräten und weniger auf Verzögerungen bei der Entwicklung der Übertragungsnetze zurück. Tatsächlich beruht die Verzögerung jedoch gleichermaßen auf mangelnder Handset-Verfügbarkeit und Netzfunktionalität.
  • Auf etablierte Betreiber dürfte sich die Verzögerung weniger stark auswirken als auf neue Unternehmen, die sich noch einen Kundenstamm sichern müssen.
Neben den Verzögerungen habe sich der Markt auch qualitativ verändert, stellt Northstream Mitarbeiter Johan Ragnevad fest. Die gegenwärtige Situation weiche hinsichtlich Zahl der Betreiber, der Serviceleistungen und der Einnahmen deutlich von den ursprünglichen Erwartungen ab. Diese Unterschiede verdeutlichten, dass Betreiber gegenwärtig in einem nicht vorhergesehenen Marktumfeld arbeiteten.