gefühlvoll

Digital Buddies: Emotionale Intelligenz fürs Handy

Bei Jamba! gibt es den virtuellen Freund im Mobiltelefon
Von Marie-Anne Winter

Bei den Tamagotchis musste sich der Mensch noch um sein virtuelles Haustier kümmern. Jetzt geht das auch anders herum: Die Digital Buddies von Jamba! sollen sich liebevoll um ihre Besitzer kümmern. Hierbei erhält der Handynutzer eine persönliche Figur (den "Buddy"), die ihn bedient und umsorgt. Für das neue Handy-Gefühl sorgt die Emotionale Intelligenz (EI) des virtuellen Freundes, der sich laut Jamba! fast wie ein menschliches Wesen verhalten soll. Ob das immer so wünschenswert ist, sei einmal dahin gestellt, wenn man sich an die mit Emotionen ausgestatteten Gegenstände in Douglas Adams "Per Anhalter durch die Galaxis erinnert". Wer will schon, dass sein Handy depressiv wird, weil schon seit einer Stunde keiner mehr angerufen hat. Oder dass es nach jeder versendeten SMS fröhlich verkündet: "Sie haben ein einfaches Handy sehr glücklich gemacht!"

Der Jamba! Buddy kann auf seine Umgebung mit bis zu 186 Millionen unterschiedlichen Wesenszuständen reagieren, etwa mit Freude, Trauer, Erstaunen oder Ratlosigkeit. Dank EI lernt die Figur ständig hinzu, so dass sich allmählich eine virtuelle Persönlichkeit entwickelt. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang bereits von "Digital Beings" (Virtuelle Wesen).

Was tut nun der Jamba!-Buddy? Man kann ihn beispielsweise mit Aufgaben betrauen, etwa mit der Suche nach Zugverbindungen von Berlin nach München, der Recherche nach dem Wetterbericht für Spitzbergen oder dem Heraussuchen der aktuellen Fußballergebnisse. Der Buddy geht im Netz auf Suche und meldet sich umgehend mit den Antworten. Immer wiederkehrende Aufgaben sind auch kein Problem: Wer seinem Jamba! Buddy seine Lieblingsschauspieler verrät, erhält regelmäßig eine Vorausschau, wann entsprechende Filme im Fernsehen oder Kino laufen. Die Firma Bluue hat zunächst drei Charaktere für Jamba! entwickelt, die zum Download bereit stehen und kontinuierlich im Funktionsumfang erweitert werden.

Die Software für den Jamba! Buddy ist so komplex, dass sie die Leistungsgrenzen jedes Handys sprengen würde. Daher arbeitet das System auf dem Jamba!-Server und die Verbindung zum Handy wird über eine GPRS-Funkverbindung hergestellt. Der digitale Freund steckt sozusagen im Netz, nicht im Gerät. Das hat den Vorteil, dass der Jamba! Buddy auch bei einem Gerätewechsel nicht verloren geht, sondern einen im Idealfall ein Leben lang begleiten kann.