UMTS-Zukunft

Mobiler Internetzugang wird Alltagsgegenstand

Zukunftsaussichten für UMTS
Von dpa / Judith Globisch

Der Versand von Kurznachrichten über das Handy hat die Kommunikationskultur in Deutschland nach Expertenansicht deutlich verändert. Einer Umfrage zufolge seien neun Prozent der Deutschen sogar bereit, einen Heiratsantrag per SMS zu akzeptieren, sagte Zukunftsforscher Peter Wippermann heute auf dem New-Media-Gipfel auf den Münchner Medientagen. Mit der Einführung multimedialer Handys für den UMTS-Standard werde auch die Nutzung des Internets zunehmend mobil. Die Medienbranche müsse sich auf diese Entwicklung vorbereiten und über kreative Angebote für die mobile Gesellschaft nachdenken.

In zehn Jahren seien Geräte für den mobilen Internetzugang ein Alltagsgegenstand wie heute Uhren, sagte Wippermann. "Wir sind technische Nomaden geworden." Für die internetfähigen UMTS-Handys werden nach Ansicht von E-Plus-Manager Thorsten Dirks vor allem Informationsangebote erfolgreich sein. "Aber es reicht nicht aus, Zeitungsartikel eins zu eins zu übertragen", sagte der Mobilfunkmanager. Bereits heute sei klar, dass es nicht eine "Killer- Anwendung" für die neuen UMTS-Handys geben werde. Entscheidend sei jedoch, dass der Handy-Besitzer einen persönlichen Nutzen aus den Angeboten ziehen könne. Nach Ansicht von Andre Schneider vom World Economic Forum werden vor allem lokale Angebote und Navigationsdienste im UMTS-Zeitalter Erfolg haben.

Allerdings wird es nach Worten von Wippermann in Zukunft bei der Nutzung der neuen Medien noch stärker als bisher einen Sprung zwischen jungen und älteren Menschen geben. Selbst diejenigen, die heute an der Entwicklung der neuen Technologien arbeiteten, könnten künftig außen vor sein. Die jetzt Fünf- bis Sechsjährigen würden dann die Informationselite sein.