Showdown

Vivendi gibt im Kampf mit Vodafone um SFR-Übernahme nicht auf

Zusätzliche Kredite beantragt
Von dpa / Karin Müller

Der hochverschuldete Medienkonzern Vivendi Universal will nach einem Zeitungsbericht im Kampf mit der britischen Vodafone um die Mehrheit beim zweitgrößten französischen Mobilfunkanbieter SFR nicht aufgeben. Vivendi verhandele mit den Banken über die notwendigen Kredite, um die zum Verkauf stehenden Anteile an der SFR-Mutter Cegetel zu übernehmen, berichtete heute die französische Tageszeitung "Le Figaro". Dabei gehe es um zusätzliche Kredite von rund drei Milliarden Euro. Vivendi hält bereits 44 Prozent an Cegetel und hat die Vorkaufsrechte über weitere Anteile.

Vodafone hat Vivendi angeboten, dessen Cegetel-Anteil für 6,77 Milliarden Euro zu übernehmen. Zudem will Vodafone von British Telecom (BT) für 4,0 Milliarden Euro deren 26-prozentige Beteiligung an Cegetel kaufen und vom US-Unternehmen SBC Communications dessen 15-Prozent-Anteil für 2,3 Milliarden Euro. Cegetel hält 80 Prozent an SFR. Die restlichen 20 Prozent besitzt Vodafone bereits.

Das Vodafone-Angebot an Vivendi gilt bis 30. Oktober. Beim Gelingen der Transaktion wäre Vodafone in den fünf größten europäischen Märkten mit eigenen Mobilfunk-Netzen aktiv. Branchenbeobachter sehen Vodafone bei dem Mobilfunk-Kampf finanziell in der weitaus besseren Position, weil Vivendi sich von Milliarden-Beteiligungen trennen muss, um aus der Schuldenfalle zu kommen.