Eckpunkte

Restrukturierung: MobilCom-Vorstand und Betriebsrat einig (aktualisiert)

Umgang mit UMTS-Schulden weiterhin ungeklärt
Von Marie-Anne Winter / dpa

Die Arbeitnehmer und der Vorstand des angeschlagenen Mobilfunkunternehmens MobilCom haben sich über Eckpunkte für die geplanten Entlassungen verständigt. Danach wird die Zahl der wegfallenden Stellen auf maximal 1 850 begrenzt, teilte MobilCom-Betriebsrat Thomas Schrader mit. Es sei außerdem vereinbart worden, für Sozialpläne und beschäftigungspolitische Maßnahmen mindestens 17,2 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Das Konzept sei allerdings noch nicht unterschrieben und bedürfe in einigen Punkten noch der Präzisierung, sagte Kai Petersen von der IG Metall heute in Rendsburg. Erste Entlassungen seien zum Jahresende zu erwarten.

Gegenwärtig ist immer noch unklar, was aus den MobilCom-Schulden, der Lizenz für den neuen Mobilfunk-Standard UMTS und den bereits gebauten Netzanlagen wird. Der Verwaltungsrat von MobilCom-Großaktionär France Télécom soll am kommenden Montag in Paris zusammenkommen, um eine Gesamtlösung des Problems zu finden. Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass France Télécom einen großen Teil der Schulden für die UMTS-Lizenz übernehmen und MobilCom damit um einen Betrag von rund sieben Milliarden Euro entlasten wolle - was France Télécom aber bereits dementiert hat.

Offen bleibt hingegen, ob die Lizenz und die Infrastruktur bei dem Unternehmen bleiben oder von anderen Unternehmen übernommen werden. Für die Sendeanlagen interessiert sich der Mobilfunkanbieter E-Plus, der ebenfalls Millionenforderungen an MobilCom hat. Die Arbeitnehmer hoffen darauf, dass weiterhin an dem Netz gearbeitet wird und damit ein Teil der rund 1 000 Arbeitsplätze in diesem Bereich gesichert werden kann.