Abhörsicheres Handy Enigma: Sicherheit hat ihren Preis
Wer sich bisher immer wieder Gedanken darüber gemacht hat, dass seine Mobilfunkgespräche abgehört werden könnten, kann sich nun mit einem neuen Handy der Beaucom-Gruppe ein bisschen mehr Sicherheit kaufen: Für das Enigma wurde ein neues Verschlüsselungsverfahren entwickelt, welches das Abhören unmöglich machen soll. Auf seiner Homepage berichtet Beaucom darüber, dass es mit so genannten "IMSI-Catchern" möglich sei, die Verschlüsselung zwischen Netzstation und Handy auszuschalten. Anschließend besteht die Möglichkeit, das Gespräch direkt mitzuhören oder das Telefonat auf einen Tonträger aufnehmen. Das als Lösung angepriesene Handy wird exklusiv über die Aral Mobilfunk Partner KMT GmbH
[Link entfernt]
zum Kauf angeboten.
Das Handy mit dem Namen "Enigma" wird mit einem im Trust Center der Deutschen Telekom generierten und zertifizierten Schlüsselpaar versehen, das auf der in das Handy eingebauten aktiven T-TeleSec NetKey-Card gespeichert ist. Das Verschlüsselungssytem greift, wenn ein anderes Enigma-Handy angerufen wird, welches wiederum mit einem individuellen Schlüsselpaar arbeitet. Während des Verbindungsaufbaus wird mit Hilfe der Schlüsselpaare und der beiden Chipkarten eine Authentifikation der Gesprächspartner durchgeführt. Anschließend erzeugen die beiden Chipkarten einen Einmal-Schlüssel, der nur für dieses eine Gespräch verwendet wird. Dieser Einmal-Schlüssel ist nur eine Möglichkeit aus 1038 möglichen Schlüssel-Kombinationen. Alle Signale, die anschließend über die beiden Enigma-Handys ausgetauscht werden, werden vom zuvor generierten Schlüssel codiert, was ein Abhören des Gesprächs laut Beaucom unmöglich macht. Sollte der Datenstrom nun angezapft werden, sei außer einem Rauschen nichts zu hören.
Natürlich ist es auch möglich, das Enigma für normale, also nicht verschlüsselte Gespräche zu nutzen, da die eingelegte SIM-Karte sowohl für normale als auch für nicht verschlüsselte Gespräche geeignet ist.
Das Enigma wird als Dual-Band-Handy ausgeliefert, kann also mit Ausnahme weniger Länder, weltweit genutzt werden solange der GSM-Standard eingehalten wird. Neben einem vollgrafischen Display mit 106 x 56 Pixel, erreicht das 106 Gramm leichte Gerät eine Standby Zeit von bis zu 350 Stunden und eine Sprechzeit von bis zu sieben Stunden. Für Otto-Normalverbraucher wird das Gerät allerdings kaum zu bezahlen sein: Satte 3 200 Euro müssen auf den Tisch gelegt werden, um ein erstes Gespräch führen zu können. Sicher ist diese Verbindung dann aber noch immer nicht, denn die zweite NetKey-Card, auf der das Verschlüsselungsverfahren basiert, ist in diesem Preis noch nicht inbegriffen. Diese Karte kann zu einem Preis von 58 Euro erworben werden. Bei technischen Fragen kann man sich an die extra eingerichtete E-Mmailadresse enigma@aral.net wenden.