einfache Rechnung

infas-Studie: Call by Call ohne Anmeldung ist beliebt

Kunden schätzen leichten Zugang und niedrige Preise
Von Marie-Anne Winter

Call-by-Call-Angebote sind bei Telefonkunden nach wie vor beliebt. Veränderungen an den gewohnten Nutzungsbedingungen führen aber sehr schnell zu einem drastischen Rückgang der Nutzung. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung, die das Marktforschungsinstitut infas im Auftrag der Telefongesellschaft 01051 Telecom durchgeführt hat. 2 000 Kunden der Deutschen Telekom wurden im September zu ihrem Telefonverhalten und dem Umgang mit Rechnungen und Mahnungen befragt.

"Die Ergebnisse der Befragung belegen eindrucksvoll die hohe Zufriedenheit der Telefonkunden mit dem bestehenden Call-by-Call-System", sagt Thomas Rühmer, Mitglied der Geschäftsleitung von 01051 Telecom. Kaum ein Kunde wolle sich für Call by Call vorher anmelden und dazu noch mehrere Telefonrechnungen erhalten. Es gebe daher keinen Grund, an dem bewährten System zu rütteln. Rühmer spielt damit auf die anstehende Novellierung des Telekommunikationsgesetzes im nächsten Jahr an. Die alles andere als verbraucherfreundliche Trennung von Rechnung und Mahnung, das heißt die Kunden bekommen eine einheitliche Rechnung von der Deutschen Telekom, aber mehrere Mahnungen von unterschiedlichen Anbietern, müsse außerdem wieder rückgängig gemacht werden.

Der Studie zur Folge nutzen gut ein Viertel der Telekom-Kunden (27 Prozent) Call-by-Call-Angebote. Fünf Prozent der Call-by-Call-Nutzer haben zudem einen Preselection-Vertrag. Der erzielbare Preisvorteil ist das Hauptmotiv für die Call-by-Call-Nutzung. Telefonieren ohne Grundgebühr, ohne Mindestumsatz und ohne Anmeldung sind für die Kunden weitere entscheidende Kriterien für Call by Call.

Die monatlichen Ausgaben für Call by Call betragen durchschnittlich sieben Euro je Anbieter. Die meisten Kunden (87 Prozent) bevorzugen die Abrechnung der Telefonate über die einheitliche Rechnung durch die Deutsche Telekom. Nur sechs Prozent der Befragten sind der Meinung, dass jeder Call-by-Call-Anbieter eine eigene Rechnung stellen sollte. Sehr gefragt ist der Einzelverbindungsnachweis. Fast zwei Drittel der Befragten (62 Prozent) lassen sich zur Kontrolle eine Übersicht über die geführten Telefonate ausstellen.

Die größten negativen Konsequenzen für die Nutzung des Call by Call ergeben sich, wenn die Anbieter einen Mindestumsatz, eine monatliche Grundgebühr oder eine zwingende Anmeldung einführen würden bzw. müssten. Die Hälfte der Telefonkunden würde Call-by-Call überhaupt nicht mehr nutzen, weitere 40 Prozent nur noch eingeschränkt.

Unkenntnis und Verunsicherung bestehen bezüglich des Mahnverfahrens, das seit 2001 gilt: Fast drei Viertel der befragten Call-by-Call-Nutzer (71 Prozent) ist nicht bekannt, dass die Deutsche Telekom für die Mahnung von Forderungen für andere Anbieter nicht mehr zuständig ist. Sie mahnt nur noch ihren eigenen Teil an der Rechnungssumme. Somit ist der Betrag auf der Mahnung geringer als der auf der ursprünglichen Telefonrechnung - wenn man aber nur diesen zahlt, stehen unweigerlich weitere Mahnungen ins Haus. Da für diese wiederum Mahngebühren anfallen, wird also insgesamt teurer.