Verkauf

Telekom verkauft Beteiligung an Eutelsat

Auch Anteilsverkauf von Deutsche Funkturm soll Schuldenberg senken
Von dpa / Karin Müller

Die Deutsche Telekom hat ihre Beteiligung an dem Satellitenbetreiber Eutelsat für 210 Millionen Euro verkauft. Mit der italienischen Verlagsgruppe De Agostini sei ein entsprechender Vertrag unterzeichnet worden, teilte das Unternehmen gestern in Bonn mit. Der Anteil von 10,87 Prozent werde in eine neu gegründete Holding in Luxemburg eingebracht.

Nach einem Bericht des "Handelsblatts" (Freitagausgabe) plant die Telekom außerdem den Verkauf von Anteilen ihrer Antennensparte Deutsche Funkturm. Die Investmentbank Morgan Stanley sei mit der Transaktion beauftragt worden. Aus dem Verkauf des Unternehmens, in dem unter anderem 15 000 Mobilfunkstandorte der T-Mobile gebündelt sind, erhofft sich die Telekom weitere Erlöse für den Schuldenabbau. Die Telekom wollte den Bericht nicht kommentieren.

Eutelsat, 1977 vorwiegend von öffentlichen Unternehmen gegründet, war Mitte 2001 privatisiert worden. Bis Mitte 2003 müssen nach den Abmachungen 30 Prozent des Kapitals der Eutelsat S.A. an die Börse gebracht werden. Nach Brancheninformationen wollen sich weitere große Anteilseigner von ihrer Beteiligung trennen, um ihre Schulden zu reduzieren, darunter France Télécom als größter Einzelaktionär mit 23,1 Prozent, aber auch Telecom Italia. British Telecom hat bestätigt, seinen Anteil von 17,5 Prozent verkaufen zu wollen.

Die Amerikaner haben nach Angaben der französischen Tageszeitung "Le Monde" (heutige Ausgabe) ein Auge auf den europäischen Satellitenbetreiber geworfen. Von Intelsat und PanAmSat würden konkrete Kaufangebote erwartet, die französische Regierung soll jedoch dagegen sein. PanAmSat gehört zu General Motors, Intelsat ist im Besitz von Lockheed Martin und weiteren US-Betreibern. Eutelsat wollte am Freitag dazu keine Stellung nehmen. Das Unternehmen hat beim Fehlschlag der Ariane 5-Plus-Rakete von Mittwochabend den Telekommunikationssatelliten Hot Bird sieben verloren, der jedoch komplett versichert war. Die Kosten für den Satelliten einschließlich des Startanteils liegen nach Branchenangaben bei rund 250 Millionen Euro.