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Stiftung Warentest testet 18 Internet-Anbieter

Preis, Technik, Service - nicht alle Provider bieten alles
Von Marie-Anne Winter

Die Stiftung Warentest hat 18 überregionale Internetprovider getestet. Die im Internet erhältliche Übersicht [Link entfernt] zeigt die billigsten, die schnellsten und die kundenfreundlichsten Provider. Die billigsten Angebote machen laut Warentest Freenet, T-Online und Arcor. 10 Stunden Internet kosten bei Freenet mit Internet-by-Call 6,56 Euro. Insgesamt wurden mehr als 100 Tarife von 18 Anbietern verglichen. Nicht nur die Minutenpreise, auch Grundgebühren und Mindestumsätze wurden anteilig berücksichtigt. Der test-Kompass zeigt die besten Angebote für Wenig-, Normal- und Vielsurfer. Die Tarife gelten für die Einwahl über ein analoges Modem oder ISDN.

Was die Technik betrifft, hat Warentest festgestellt, dass es bei der Einwahl praktisch keine Probleme gibt. Alle Provider hätten ihre Technik im Griff. Auch der Download von Daten funktionierte mindestens befriedigend. Freenet schaffte als einziger Anbieter ein "Sehr gut" in der technischen Leistung. Bei einigen Providern traten dagegen Probleme beim Download aus den USA auf. Wer oft auf amerikanischen Seiten surft, sollte auf NGI, Lycos/Commundo, debitel oder MSN ausweichen.

Service: Keine Antwort auf E-Mails

Neben Preis und Leistung zählte aber auch der Service. Vor allem für Anfänger ist es wichtig, dass der Internet-Provider auftretende Fragen beantworten kann. Aber wer seinen Provider via E-Mail fragt, bleibt häufig dumm. Vor allem die großen Provider bekleckern sich nicht mit Ruhm. Compuserve und Tiscali beantworteten keine einzige Mail. Auch Arcor, AOL, MSN, Freenet und T-Online bedienen den Service nur sporadisch: Sie beantworteten bestenfalls jede zweite Mail. Kleinere Anbieter wie NGI, VR-Web, oder Bycall24 zeigen, wie es geht: Sie halfen dem Ratsuchenden innerhalb weniger Stunden mit einer kompetenten Antwort via E-Mail. Auch Profis mit besonderen Wünschen (Beispiel: Kanalbündelung) werden hier am besten bedient. Bei den großen Anbietern bleibt den Kunden nur die telefonische Hotline. Die ist besser erreichbar - aber auch nicht immer kompetent.

Surfen macht erst mit DSL richtig Spaß

Auch wenn die Technik der Provider gut funktioniert: Richtig schnell wird das Surfen erst mit DSL. Immer mehr Menschen nutzen den Breitbandzugang fürs Internet. Allein die Telekom zählt über drei Millionen DSL-Kunden. DSL-Nutzer werden über die Telefonleitung direkt ans Netz gekoppelt. Onlinespiele und Videodownloads werden durch DSL erst in erträglichem Tempo möglich. Aber auch der simple Aufruf von Internetseiten macht mit DSL-Geschwindigkeit mehr Spaß. Doch DSL ist kein billiges Vergnügen. Zugänge kosten mindestens 24 Euro im Monat. 20 Euro für den Anschluss an sich, plus 3,99 Euro für den billigsten DSL-Tarif. Der ist von GMX und gilt für ein Volumen von 1 000 Megabyte. Das reicht um etwa 33 000 Webseiten aufzurufen, 250 000 E-Mails zu schreiben oder 240 MP3-Musikdateien herunterzuladen. Das klingt erst einmmal viel, ist es aber nicht. Wenn man sich stundenlang im Internet bewegt, kommt schnell viel mehr zusammen. Powersurfer und Onlinespieler brauchen deutlich mehr Volumen. Sie sind mit einer Flatrate am besten bedient. DSL Flatrates gibt es ab 15,90 Euro monatlich. Soviel kostet die DSL Flat Fair von Tiscali. Voraussetzung für die Nutzung ist ein T-DSL-Anschluss bei der Deutschen Telekom.