EU-Kommission

Brüssel prüft Sportrechte-Vergabe für Mobilfunk und Internet

Wettbewerb in dieser Sparte wird möglicherweise behindert
Von dpa / Björn Brodersen

Die EU-Kommission hat den Verkauf von Sportrechten an Internetanbieter und Betreiber von UMTS-Mobilfunknetzen ins Visier genommen. Die Behörde werde deshalb Fragebögen an Sportverbände und andere Rechteinhaber wie Agenturen, Rundfunkanstalten und Mobilfunkbetreiber verschicken, kündigte EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti am Freitag in Brüssel an. Die Kommission vermutet, dass der Wettbewerb in dieser Sparte möglicherweise behindert wird. Förmliche Verfahren sind mit einer so genannten Sektoruntersuchung nicht verbunden.

Sportrechte und insbesondere Fußball-Übertragungsrechte seien wichtige Verkaufsargumente für neue Medienangebote wie Internet- und UMTS-Dienste, schrieb die Kommission. Monti sagte: "Die Netze der dritten Generation sind jetzt in der heißen Phase ihrer Markteinführung, und ihr Erfolg hängt in hohem Maße davon ab, ob es den Betreibern gelingt, attraktive audiovisuelle Inhalte anzubieten. Die Wettbewerbsbehörden müssen dafür sorgen, dass der Zugang zu Sportrechten offen bleibt und es nicht zu Diskriminierungen kommt." Beispielsweise übertragen in Deutschland T-Online und T-Mobile das Bundesliga-Geschehen ins Internet bzw. auf das Handy-Display.

Branchenstatistiken zeigen laut Kommission, dass für Mobilfunkleistungen der dritten Generation bisher erst etwas mehr als 500 000 Abonnenten geworben wurden. Bisher wurde UMTS erst in Schweden, Dänemark, Großbritannien, Italien und Österreich eingeführt. In der Branche werde mit der Inbetriebnahme von 40 neuen Netzen in Europa innerhalb der nächsten zwölf Monate erwartet.