zurückgerudert

isp-service ag: Technische Schwierigkeiten mit eigenem Backbone

Fireline Networks reagiert mit Trennung; msn bleibt isp treu
Von Hayo Lücke

Mitte Januar, ungefähr zeitgleich mit dem Vermarktungsstart der neuen DSL-Tarife von msn, schaute die isp-service AG noch optimistisch in die Zukunft und präsentierte einen eigenen Backbone für Interneteinwahlen. Nicht nur die neuen DSL-Kunden von msn sollten über den neuen Backbone im Internet surfen, auch die Tochtergesellschaften von isp (eXpress.Net und newDSL) wurden an das eigene Netz angeschlossen - und erlebten seitdem wenig erfreuliche Momente mit ihren Internetzugängen.

Probleme mit neu zugeteiltem IP-Bereich

Seit der Umstellung vom Telefonica-Backbone auf die eigene Netz-Infrastruktur hatten die Kunden der isp-service AG mit starken Einwahlproblemen und Performance-Einbußen zu kämpfen. Ursprünglich hieß es, diese seien nur von kurzer Dauer, zogen sich dann aber doch über einen wesentlich längeren Zeitraum hin. Nun zog isp die Reißleine und ruderte zurück auf den Backbone von Telefonica.

In einem Schreiben an die Kunden heißt es lapidar, dass die Umstellung "nicht völlig reibungslos verlaufen" sei und nicht an allen Standorten die gewünschte Performance erreicht worden sei. Die Probleme seien teilweise durch Hardware verursacht worden, die schnellstmöglich getauscht wurde. Weitere Schwierigkeiten seien dadurch entstanden, dass der von isp genutzte IP-Bereich noch nie vorher vergeben worden sei und von einigen Backboneprovidern und Webhostern gesperrt war. Weiter heißt es, dass alle Interneteinwahlen ab sofort wieder über das Telefonica-Netz geleitet würden - wobei es erneut "zu kleineren Ausfällen" kommen könne.

Bis zum 5. Februar besteht für alle Kunden ein Sonderkündigungsrecht, das per E-Mail (vertrieb@isp-service.de), Fax (01803 888802 - 9 Cent pro Minute) oder Tagespost bei isp eingereicht werden kann.

Fireline Networks mit neuem Flatrate-Angebot

Unterdessen hat der Provider Fireline Networks die Zusammenarbeit mit isp beendet und bietet ab sofort eine neue DSL-Flatrate in Zusammenarbeit mit callando an. Die Flatrate kostet in den ersten beiden Monaten monatlich 17,99 Euro und anschließend jeden weiteren Monat 19,99 Euro. Zusätzlich fällt eine Einrichtungsgebühr in Höhe von 9,95 Euro an, die Mindestvertragslaufzeit beläuft sich auf einen Monat. Realisiert wird auch dieses Angebot über den Backbone von Telefonica.

Keinen Grund, das Vertragsverhältnis mit der isp-service AG zu kündigen sieht man hingegen bei msn. Wie ein Microsoft-Sprecher gegenüber teltarif.de erklärte, sei die in den vergangenen zwei Wochen aufgetretene Gesamtsituation recht schwierig gewesen, seit dem Wochenende komme es aber zu keinen Problemen mehr. Vereinzelt sei es noch möglich, dass Internetadressen - hauptsächlich im .com-Bereich - nicht erreichbar seien, diese Probleme sollen aber schnellstmöglich behoben werden.