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Vodafone: Die UMTS-Datentarife im Detail

Wahl zwischen zeit- und volumenbasierter Abrechnung
Von Volker Schäfer

Wie bereits berichtet, hat Vodafone zum Start seiner UMTS-Vermarktung auch neue Preise für die Nutzung mobiler Datendienste vorgestellt. Diese können neben UMTS auch im herkömmlichen GSM/GPRS-Netz genutzt werden. Erstmals bietet Vodafone in Deutschland neben der volumenbasierten GPRS-Abrechnung auch echte Minutentarife bzw. Zeitkontingente an.

Die Datentarife von Vodafone im Überblick

Tarife  Tarifname  monatlicher
Grundpreis
Inklusivvolumen Preis außerhalb
des Inklusiv-
volumens
Abrechnungs-
takt
zeitbasierte
Tarife
Time L 11,60 Euro 2 Stunden 2,20 Euro/10 Min. 10 Minuten
Time XL 34,80 Euro 10 Stunden 1,51 Euro/10 Min. 10 Minuten
Time XXL 69,60 Euro 30 Stunden 1,04 Euro/10 Min. 10 Minuten
volumenbasierte
Tarife
Volume L 11,60 Euro 10 Megabyte 2,20 Euro/MB 100 Kilobyte
Volume XL 34,80 Euro 50 Megabyte 1,51 Euro/MB 100 Kilobyte
Volume XXL 69,60 Euro 150 Megabyte 1,04 Euro/MB 100 Kilobyte

Neu: Abrechnung nach Online-Zeit

Im Tarif Vodafone Time L zahlt man 11,60 Euro monatliche Grundgebühr. Darin enthalten sind zwei Online-Stunden, so dass man auf einen rechnerischen Minutenpreis von knapp 10 Cent kommt. Damit liegt Vodafone auf dem Niveau des HSCSD-Nutzungspreises bei E-Plus. Außerhalb des Inklusivvolumens zahlt man 2,20 Euro je angefangene zehn Minuten. Der Minutenpreis klettert also auf 22 Cent und ist eher teuer. Dazu kommt die extrem kundenunfreundliche Abrechnung im Zehn-Minuten-Takt, die auch in den Tarifen Time XL und Time XXL gilt.

Kunden, die sich für den Time XL-Tarif entscheiden, bekommen für eine Monatspauschale von 34,80 Euro zehn Online-Stunden. Der rechnerische Minutenpreis beträgt somit 5,8 Cent. Wer darüber hinaus surft, zahlt 15,1 Cent pro Minute bei Abrechnung im Zehn-Minuten-Takt.

Für Poweruser interessant ist der Time XXL-Tarif für 69,60 Euro monatlich. Hier sind 30 Online-Stunden inklusive. Für jede Minute zahlt man demnach 3,9 Cent. Dies ist der derzeit günstigste zeitbasierte Online-Tarif auf dem deutschen Markt. Schönheitsfehler sind allerdings die ungünstige Taktung und die Voraussetzung, dass man gleich 30 Stunden im Monat fest kaufen muss. Der Minutenpreis nach dem Verbrauch des Inklusivvolumens beträgt 10,4 Cent.

Altbewährt: GPRS- und UMTS-Abrechnung nach Datenvolumen

Alternativ bietet Vodafone weiterhin die Abrechnung nach übertragenem Datenvolumen an. Hier bekommt man im Volume L-Tarif 10 Megabyte für 11,60 Euro im Monat. Damit liegt Vodafone etwa auf dem Preisniveau des Online M-Tarifs von E-Plus, während man bei T-Mobile für 9,95 Euro nur 5 Megabyte und bei o2 für 7,95 Euro ebenfalls 5 Megabyte bekommt.

Surft man über das Inklusivvolumen hinaus, so kostet jeder 100-Kilobyte-Datenblock 2,20 Euro. Damit kostet das Kilobyte 2,2 Cent. Das ist vergleichsweise viel - zusätzlich fällt die Abrechnung im sehr ungünstigen 100-Kilobyte-Takt auf. Für Kunden, die vor allem E-Mails übertragen und Instant Messenger nutzen, ist dies nicht akzeptabel. Zum Vergleich: E-Plus rechnet auf das Kilobyte genau ab. Und zwar o2 in 10-Kilobyte-Schritten.

Kunden, die sich für den Volume XL-Tarif entscheiden, bekommen 50 Megabyte für 34,80 Euro. Hier ist Vodafone eindeutig besser als die Konkurrenz. Bei T-Mobile bekommt man nur 20 Megabyte für 29,95 Euro, E-Plus und o2 verlangen 50 Euro für 50 Megabyte. Außerhalb des Inklusivvolumens berechnet Vodafone 1,51 Euro pro Megabyte.

An Poweruser richtet sich der Volume XXL-Tarif mit 150 Megabyte Inklusivvolumen. Das ist mehr Inklusivvolumen als bei jedem anderen derzeitigen Datentarif im deutschen Mobilfunkmarkt. Der monatliche Pauschalpreis ist mit 69,60 Euro allerdings auch recht hoch. Der Anbieter o2, der erst vor knapp einer Woche neue Datentarife vorgestellt hat, verlangt stolze 99,95 Euro für nur 100 Megabyte Inklusivvolumen. Außerhalb des im Grundpreis enthaltenen Datentransfers kostet jedes Megabyte 1,04 Euro. Jedes Kilobyte schlägt also mit rund einem Zehntel Cent zu Buche.

Fazit: Die neuen Preise von Vodafone sind ein Schritt in die richtige Richtung. Wünschenswert wäre allerdings die von E-Plus bekannte Tarifautomatik, da sich das Nutzungsverhalten eines Kunden durchaus auch von Monat zu Monat ändern kann. Auch der Zehn-Minuten-Takt bzw. die Abrechnung in 100-Kilobyte-Schritten stößt übel auf - vor allem, wenn man den mobilen Internetzugang meistens zur Übertragung kleiner Datenmengen nutzt.

Wie am Rande der Pressekonferenz zum UMTS-Start in Düsseldorf heute zu erfahren war, sollen sich längerfristig auch die Preise für die Nutzung mobiler Datendienste im Ausland ändern. Konkrete Zahlen wurden aber noch nicht genannt.