Antrag

T-Com will Preise für Line-Sharing senken

Alternative DSL-Anbieter sollen künftig nur noch 2,43 Euro zahlen
Von Björn Brodersen

Die Deutsche Telekom will die Preise für das so genannte Line-Sharing senken. Die monatliche Miete für diesen Service soll von 4,77 auf 2,43 Euro (netto) pro DSL-Kunden gesenkt werden. Einen entsprechenden Antrag hat das Bonner Unternehmen bei der Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation (RegTP) eingereicht.

Beim Line-Sharing überträgt ein alternativer DSL-Anbieter seine Daten im angemieteten hochfrequenten Bereich, während der normale Analog- oder ISDN-Anschluss des Kunden bei der Telekom bestehen bleibt. Zwei Anbieter nutzen also gemeinsam eine Leitung. Diese Methode kommt in Gebieten in Frage, in denen alternative DSL-Anbieter wie QSC, BerliKomm oder broadnet-mediascape vertreten sind. Die Line-Sharing-Entgelte waren ursprünglich bis 30. Juni festgelegt worden. Nun zwingt eine Drohung der EU-Kommission [Link entfernt] , ein Gerichtsverfahren gegen sechs europäische Mitgliedsstaaten anzustrengen. Diese Länder sollten eigentlich schon vor neun Monaten europäische Rechtsvorschriften in nationales Recht umgesetzt haben. Dabei geht es vor allem um die Öffnung der Telekom- und Datennetzmärkte.

Die Brüsseler Behörde hatte in Deutschland vor allem zu geringe Abstände zwischen Endkundentarifen und Vorleistungspreisen bemängelt, zu denen die Konkurrenten die Infrastruktur der Telekom nutzen können. "Mit dem neuen Angebot dürfte diese Diskussion ein Ende haben", sagte der bei der Telekom-Festnetztochter T-Com für Regulierung zuständige Abteilungsleiter Frank Schmidt heute der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires. Die einmaligen Bereitstellungsentgelte zwischen 70 und 150 Euro sollen unverändert bestehen bleiben.